Zu den Imkertagen nach Donaueschingen kamen viele Besucher, die sich auf der Fachmesse informierten. Foto: Rainer Bombardi

Donaueschingen wird zur Bienen-Hochburg. Bei den Süddeutschen Berufs- und Erwerbsimkertagen informieren sich Amateure und Profis.

Donaueschingen - Am letzten Oktoberwochenende entwickelt sich Donaueschingen zur Hochburg der Imkerei. Alle, die sich für das Leben der emsigen Bienenvölker interessieren, nutzen dir Möglichkeit zu einem Abstecher auf einer der wohl größten Fachmessen auf ihrem Gebiet.

Ein Paradies für die Profis und Amateure unter den Imkern waren die 43. Süddeutschen Berufs- und Erwerbsimkertage allemal. Vorteilhaft wirkte sich zum neunten Mal die Kopplung der Veranstaltung mit den europäischen Tagen der Bienen und Insekten aus. Eine Woche nach den Tagen für zeitgenössische Musik erlebte die Donaustadt eine weitere touristische Attraktion von internationaler Bedeutung und das erstmals über drei Tage hinweg. Hunderte von Ausstellern priesen ihre Waren rund um die emsigen Tierchen und die Imkerei an. Die Verfahrenstechnik der Imkerei spannte sich von Hilfsmitteln zur Unterstützung der traditionellen Imkerei bis zu technischen Finessen. Honig, Kerzen, die Gesundheit unterstützende Bienenprodukte, Honigwein, Fachbücher oder drollige Stoffbienen für Jung und Alt – es war alles geboten, was das Herz eines Bienenfreundes begehrt.

Parallel zu dieser Messe für die Öffentlichkeit hatte der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund (DBIB) als Organisator auch wieder für ein konzeptionell durchdachtes Fachprogramm gesorgt. Ein Schwerpunkt lag in diesem Jahr auf der Arbeitserleichterung und Sicherheit für Imker. So konzentrierte sich der erste Tag auf den Bau und die Anwendung von Wander-, Hebe- und Verladetechniken der Bienenstände, welche dem Imker eine steigende Mobilität ermöglichen und zusätzlich seine Gelenke schonen sollen.

DBIB-Präsident Manfred Herderer freut sich über ein wiederkehrendes Interesse am Imkerberuf, wenngleich auf niedrigem Niveau. 60 neue Verbandsmitglieder sind ein kleiner Hoffnungsschimmer. Das Bewusstsein für regionale und biologisch erzeugte Lebensmittel nehme zu, was ermögliche zu fairen Preisen zu arbeiten und zu produzieren, freut sich Herderer. Blütenpollen, Propolis, Honigwein und Co tragen ein Übriges zur Popularitätssteigerung bei. Indes stelle sich weiter die Frage, wie viel uns die Umwelt wert ist. Noch immer setzten die Förderprogramme zu sehr auf Monokultur und Agrochemie, bedauert der Präsident. Mit der Kommerzialisierung der Biogasproduktion stiegen die Gefahr der Virenbildung in der Gülle und die Bildung des hochtoxischen Botulismus-Toxins. Eine Folge ist der Rückgang der Bienenvölker, welcher auf Grund einer Überalterung der Imker nicht geringer wird. Landauf-landab zeigen elektronische Funkwaagen sinkende Erträge. Einst gab es vier Millionen Bienenvölker im Land, jetzt gibt es noch 800 000. Hinzu komme, dass es sich der Staat nicht einfach mache mit dem Verbot von Nervengiften und Pestiziden. Herder rückt noch einmal den Stellenwert der Imkertage als berufliche Plattform in den Vordergrund. 4500 Besuchern während drei Tagen sieht er als einen Beleg für diesen Erfolg.