Rekordkulisse, bestes Wetter. Spitzensport: 44.000 Zuschauer haben das Donaueschinger Reitturnier 2011 verfolgt. Neben Spring- und Dressurreitern sowie Gespannfahrern waren erstmals auch Polospieler am Start. Foto: Steffen Maier

Beim 55. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturnier passt alles. Erstmals Polospieler.  

Donaueschingen - Die Tribüne: Ein Meer von Zuschauern. Der Stehwall: Ein Meer von Zuschauern. Und überall drumherum wuselt es. Ergebnis: So viele wie diesmal waren es, abgesehen von der WM der Springreiter 2003, noch nie. Rund 44.000 Besucher waren beim Turnier.

Rekordkulisse für die Reiter in allen Disziplinen, Kaiserwetter dank Terminverschiebung um eine Woche nach hinten und eine Bombenstimmung: Beim 55. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturnier im Schlosspark hat wirklich alles gepasst.

Turnierleiter Kaspar Funke konnte sich das Strahlen kaum mehr verkneifen: "Super, nicht wahr?!" Ja, ihm wurde von allen Seiten beigepflichtet, denn nicht nur organisatorisch lief alles rund, auch sportlich: Mit Ulla Salzgeber trumpfte im Grand Prix der Dressur eine der Top-Reiterinnen auf, im Springreiten holte sich Johannes Ehning den Großen Preis, während der baden-württembergische Shootingstar Hans-Dieter Dreher es "nur" auf Rang drei schaffte.

Aber weil so viele Zuschauer seinen Namen auf ihren Stimmzetteln notiert hatten, durfte auch Dreher einen ersten Preis mitnehmen – und zwar einen, der viel mehr von Herzen kommt als alle sportlichen Erfolge zusammen: Hans-Dieter Dreher wurde von den Zuschauern zum Turnierliebling 2011 gekürt und erhielt dafür aus den Händen des Verlegers des Schwarzwälder Boten Richard Rebmann und dessen Tochter Amelie den Preis des Sympathieträgers.

Und noch einer strahlte, obgleich er nicht ganz oben auf dem Siegertreppchen landete: Erbprinz Christian zu Fürstenberg. Die Zuschauer erlebten ihn am Wochenende gleich doppelt in ungewohnten Rollen. Christian zu Fürstenberg tauschte den Anzug gegen das Polodress und kämpfte im Team Fürstenberg um den Schwarzwald Cup. Und wenn er gerade nicht selbst um Tore und Punkte ritt, dann griff er zum Mikrofon und moderierte das Geschehen auf dem Platz, so dass auch Polosport-Laien binnen eines Turniernachmittag zum leidenschaftlichen Fan dieser tempogeladenen Pferdesportart wurden.

Der Polosport war, wenn man so will, der Gewinn des Reitturniers 2011: So viele schauten noch nie zu, wenn am Rande des fürstlichen Parks zu den Sticks gegriffen wurde. Die nach einer Terminüberschneidung eher zufällig gewählte Verbindung mit dem Donaueschinger Reitturnier erwies sich als wahrer Glücksfall für alle Beteiligten, und schon nach diesem ersten Probelauf steht fest: Das Polo ist aus dem Reitturnierprogramm nicht mehr wegzudenken. Übrigens auch für die Familie zu Fürstenberg nicht. Christian zu Fürstenberg auf die Frage, ob die Polo-Fraktion auch 2012 wieder mit dabei sein wird: "Klar, auf jeden Fall, das ist für uns ein Riesenerfolg!"