Eng ist’s auf der historischen Brücke in Wolterdingen allemal und die Begrenzung auf 30 Tonnen erweist sich als Handicap für Firmen des nahen Gewerbegebietes (links). Über 100 Jahre alt ist die Brücke, die als eines der ersten Eisenbeton-Bauwerke gilt und deshalb auch vom Landesdenkmalamt begutachtet wird (oben, rechts). Doch im Lauf der Jahre hat der Zahn der Zeit Spuren hinterlassen. Fotos: Filipp Foto: Schwarzwälder-Bote

Fortschritt in Sachen Bregbrücke Wolterdingen / Informationsrunde morgen der Initiative

Von Franz-J. Filipp Donaueschingen-Wolterdingen. Vor einem Jahr wurde die Bregbrücke für den Verkehr über 15 Tonnen gesperrt, später für 30 Tonnen wieder freigegeben und hat seitdem für Diskussionen in den verschiedenen Gremien gesorgt. Jetzt kommt Bewegung in die Angelegenheit.Anfang April wollen sich Vertreter von Regierungspräsidium und Stadtverwaltung vor Ort über die Standfestigkeit der Brücke informieren. Inzwischen liegt auch das Gutachten auf dem Tisch, das vor ziemlich auf den Tag genau einem Jahr der Brückenbauexperte des Regierungspräsidiums Freiburg Timo Wüstholz in einer Bürgerrunde angekündigt hatte.

Die Herabstufung der Tonnage damals war aus Sicherheitsgründen erforderlich geworden, da die Bausubstanz der 1912 erbauten Brücke sich in einem denkbar schlechten Zustand befindet und den Schwerlastverkehr nicht aufnehmen würde. Eine dauerhafte Begrenzung der Tonnage jedoch wollte das Regierungspräsidium von Anfang an nicht als Lösung.

Bei den Anwohnern stieß der Vorschlag einer Umleitung des Schwerlastverkehrs durch das Längefeld von Ortsvorsteher Reinhard Müller und OB Thorsten Frei auf wenig Gegenliebe.

Seitens der Stadt wurde der Vorstoß damit untermauert, dass hierdurch eine zweite Zufahrt ins Längefeld von Furtwangen und Tannheim möglich sei und die weitere Ausweisung von 16 000 Quadratmetern Gewerbefläche ermögliche. Ortsvorsteher Reinhard Müller räumte damals jedoch ein, dass eine große Umfahrung auf der so genannten Berme, der Dammkrone, die ideale Lösung wäre.

Aus wirtschaftlichen Gründen war lange Zeit auch ein Neubau der Brücke im Gespräch. Da die Brücke denkmalgeschützt ist, kommt für die Behörde in Freiburg lediglich eine grundlegende Sanierung in Betracht.

Warum die Brücke denkmalgeschützt ist, wollte in Wolterdingen nie so richtig einleuchten. Für die Freiburger Behörde ist die Brücke über Breg und Flutkanal eine der ersten Brücken, die von dem Freiburger BauingenieurHeinrich Brenzinger in Beton und Eisenbeton erstellt wurde. Eine freitragende Konstruktion mit der Spannweite von 36,5 und 29,5 Metern (Breg) hatte es bis dahin nicht gegeben und stellte 1912 eine bautechnische Revolution dar. Die Brücke war für 400 Kilogramm pro Quadratmeter ausgelegt. Von der Konstruktion ist heute jedoch nicht mehr viel zu sehen, da die Brücke mehrmals saniert und verbreitert wurde. Zuletzt erhielt sie auf beiden Seiten eine Verbreiterung für Fußgänger.

Zum Thema Bregbrücke, Ortsumfahrung und weiteren lädt morgen die Bürgerinitiative ab 16 Uhr in die Festhalle ein. Auf der Tagesordnung werden auch Wasser-, Kanal- und Kläranlagenbeiträge stehen.