Dodokay begeisterte in Calw. Foto: Stöß

Mit seinem aktuellen Zwei-Stunden-Programm "Vom Deng her" brachte Dodokay am Wochenende mehr als 200 Menschen in Calw zum Lachen-non-Stop. Am Ende bedankte er sich beim Publikum für dessen Disziplin in Sachen Corona-Regeln.

Calw - Dieser Abend zeige: "Wenn man einigermaßen normal im Kopf ist, kann man trotzdem eine Riesenparty haben. Danke Calw." Frenetischer Schlussapplaus begleitete Dodokay schlussendlich von der Aula-Bühne. Doch der Reihe nach.

Bevor es richtig losging, prophezeite der Comedian, was die Presse nach seinem Auftritt schreiben werde: "Der war sein Geld faschd wert." Um es vorweg zu nehmen: Er war sein Geld voll und ganz wert! Denn Dodokay weiß, wie es geht: Die besten Witze schreibt bekanntlich das Leben selbst. Wenn es dann auch noch im Schwabenland stattfindet, erst recht. So hatte Dominik Kuhn, alias Dodokay, den Faden zu seinem Publikum rasch gesponnen. Er interagierte mit seinen Fans vom ersten Moment an bis zur letzten Sekunde. Dodokays Abfrage bestätigte, ein gutes Drittel der 200 Leute waren eingefleischte Anhänger. Gefallen hat es allen – den Neuen, den Jungen und den Älteren. Wohl auch, weil Kuhn dem Publikum den Spiegel vorhielt. Der Wiedererkennungswert schwäbischer Verhaltensweisen war eben allzu deutlich.

"Schwäbisch ist nichts für Dinge mit Weltbedeutung"

In Calw, als zweite von 25 Tournee-Stationen, werde er "nicht auf die neue Imagekampagne ›The Länd‹ eingehen", verriet der Reutlinger zu Beginn der Show. "Schwäbisch ist nicht geeignet, um Dinge mit Weltbedeutung zu sagen." Für den "Schwob", sprich die Hausfrauen Hügele und Mezger, seien eher Dinge wichtig wie der "Kärcher, der Sicomatic und der gelbe Sack". "Frau Mezger kärchert den Hof so sauber, dass du die Schuhe ausziehst, wenn du naus goohsch", war nur einer der unzähligen Gags, mit denen Dodokay am Fließband Lachsalven erzeugte.

Natürlich durften auch seine bekannten, Synchronisations-Filme nicht fehlen, in denen er Barack Obama, James Bond und etlichen deutschen Politikern die schwäbische Sprache lieh. Günther Öttingers Sprachbild wiederum analysierte Dodokay live. Der ehemalige Ministerpräsident spreche "stoßweise und schnell". Ein weiteres Markenzeichen ist, dass er immer mit einem "nein" die Sätze beginnt. "Nein – natürlich stelle ich den gelben Sack hoch."

Sprachenmäßig schon ein bisschen "schizo"

Ja – der Schwob sei sprachenmäßig schon ein bisschen "schizo". Er beginne jede Antwort mit einem kräftig ausgestoßenen "Ha" (was ja bedeutet: "Du bisch so ein Seggel, dass ich dir das erklären muss"). Oder der Mitarbeiter seiner Heimatstadt, der auf eine Bitte mit einem "Was, was, was, was, was? Du machsch gar nix!", harsch antwortet. Beide Formulierungen tauchten immer wieder im Programm auf. Mit der Folge, dass manche Zuhörer Lachtränen weinten, sobald sie die Schwaben-typischen "Freundlichkeiten" wieder erkannt wurden.

Markant auch die Beschönigungen, die Auswärtige, also Nicht-Schwaben, nicht verstehen (können). "Also wenn so viel schaffsch, kriegsch gern mol an Herzinfarkt" oder "wenn man zu schnell rennt, bricht man sich gern mol de Fuaß".

Im Schwäbischen beherrscht auch das "grad gschwind" die Sprache. So die Arzthelferin: "Sie dürfen gerne mal grad gschwind ins Wartezimmer sitzen." Schwäbisch ist übrigens die einzige Sprache auf der Welt, wo "Du Holz zammesäge koasch".

Am Ende erzählte Dodokay noch einen Witz über Günthers, im markanten Öttinger-Englisch geäußerten Wunsch, den Himmel anstatt die Hölle zu betreten zu dürfen. Der Dialog endet: "Des heißt jetzt nicht mehr ›the Hell‹. Wir haben jetzt eine Imagekampagne machen lassen. Des heißt jetzt ›The Länd‹."