Überraschend hat Bürgermeisterin Paletta ihre Kandidatur für die Bürgermeisterwahlen zurückgenommen. Foto: Privat

Die Biberacher Bürgermeisterwahl hat eine überraschende Wende genommen. Per E-Mail hat Daniela Paletta bekanntgeben, dass sie ihre Kandidatur für eine zweite Amtszeit zurücknimmt.

Paletta teilte am Montagabend kurz nach 18 Uhr mit: "Aus gesundheitlichen Gründen und auf Anraten meiner Ärzte bin ich gezwungen, meine Bewerbung vom 31. Dezember 2021 zur Kandidatur der Bürgermeisterin für Biberach und Prinzbach zurückzunehmen."

Eigentlich wollte sie nochmal kandidieren

Im Sommer 2021 hatte sie angekündigt, dass sie ihre Arbeit weitere acht Jahre fortsetzen möchte. Zum Beginn der Bewerbungsfrist reichte sie ihre Unterlagen ein und gab erneut ihre Kandidatur bekannt.

Beherzt eröffnete Paletta in der ersten Januarwoche ihren Wahlkampf und brachte persönlich ihre Unterlagen in die Haushalte von Biberach und Prinzbach. Mit Erfahrung und Leidenschaft wollte sie ihre engagierte Arbeit fortsetzen.

Entwicklung des Mehrgenerationen-Areals vorangetrieben

Dies ist Paletta bereits in den ersten acht Jahren ihrer Amtszeit gelungen. Ein Meilenstein ihrer Arbeit für Biberach war die Entwicklung des Mehrgenerationen-Areals am Alten Sportplatz, wo am Mittwoch mit der Einweihung der neuen Kindertagesstätte "St. Barbara" ein Großprojekt offiziell abgeschlossen werden konnte. Nicht nur beruflich, auch privat ist Daniela Paletta in der Gemeinde Biberach angekommen. Seit dem vergangenen Sommer hat sie in der Gemeinde Biberach ihren Wohnsitz.

Am vergangenen Donnerstag reichte Paletta ihre Krankmeldung bei der Gemeinde ein. Bürgermeister-Stellvertreterin Angelika Ringwald übernahm die Vertretung. Die Nachricht von der Rücknahme der Bewerbung sei für sie völlig unerwartet gekommen, sagt Ringwald. Am Montag leitete sie die Gemeinderatssitzung und habe in ihrer Funktion als Bürgermeister-Stellvertreterin im nichtöffentlichen Teil das Gremium informiert. Es habe minutenlanges, ungläubiges Schweigen geherrscht.

Bürgermeisterwahl wird mit denselben Fristen fortgeführt

Bis zu Palettas Genesung wird sie die Amtsgeschäfte weiterführen. Die Bürgermeisterwahl mit den gesetzten Fristen wird fortgeführt. "Daran ändert sich nichts", macht Ringwald deutlich.

"Ich finde es traurig und schade. Die Entscheidung von Daniela Paletta macht völlig ratlos", stellt Gemeinderat Hans-Peter Fautz (FW) fest. Voller Euphorie habe sie in den vergangenen Tagen ihre herzlichen Briefe in der Gemeinde verteilt.

Kollegen äußern Bedauern

Großes Bedauern äußert auch Hubert Scharffenberg von der SPD. Mit ihrer Bereitschaft zur Kandidatur hätten Paletta und Jonas Breig der Bevölkerung die Möglichkeit einer echten Wahl gegeben. Breig hatte seine Bewerbung ebenfalls zu Beginn der Bewerbungsfrist abgegeben. Er ist Biberacher und seit 2019 für die CDU im Gemeinderat.

Kritik an Vorgehensweise

Kritisch äußerst sich Scharffenberg darüber, dass der Gemeinderat erst am Ende der Sitzung über den Schritt von Daniela Paletta in Kenntnis gesetzt wurde. Ob in den verbleibenden drei Wochen weitere Bewerber ihre Kandidatur um das Bürgermeisteramt in Biberach einreichen, müsse sich nun zeigen. Eine echte Wahl, so der SPD-Gemeinderat, sei zu begrüßen.

Von Daniela Paletta persönlich gab es bis zum jetzigen Zeitpunkt keine weitere Stellungnahme zur Rücknahme ihrer Kandidatur.