Der Kindergarten in Renfrizhausen gehört nun zu den größten im Stadtgebiet Sulz. In einem ehemaligen Verwaltungsgebäude der Firma Dreher hat eine Außenstelle mit insgesamt 45 neuen Betreuungsplätzen eröffnet.
Nach und nach füllt sich der Parkplatz vor dem neuen Interims-Kindergarten in Renfrizhausen. Zum einen Eltern, die ihre Kinder in das Gebäude begleiten, zum anderen Vertreter der Stadt Sulz, des Gemeinderats und der Ortschaftsräte aus Renfrizhausen und Mühlheim. Seit April hat die neue Außenstelle des Renfrizhausener Kindergarten geöffnet. Die Vertreter der Stadt und Ortschaften machen sich nun ein Bild von der Interimslösung.
Großes Staunen macht sich unter den Besuchern breit, als diese den Kindergarten betreten. Kein Vergleich zu dem ehemaligen Verwaltungsgebäude der Firma Dreher. Ein großer Gang, helle Räume und zwischendurch ein Kinderlachen nehmen die Besucher in Empfang. Das Gebäude sei ja kaum wiederzuerkennen, sind sich alle einig. „Es sieht aus wie für einen Kindergarten gemacht“, freut sich Stadträtin Andrea Dreher (CDU) über den Umbau.
Zwei Gruppen bieten 45 Kindern Platz
„Also ich kenn’ es ja gar nicht anders“, beginnt Jens Keucher, Bürgermeister der Stadt Sulz. „Aber wenn man das Ergebnis sieht, muss man das Wort ‚interim‘ in ganz fette Anführungszeichen setzen.“ Denn geplant wurde der Kindergarten als Übergangslösung während des Rathausumbaus in Renfrizhausen. Auch aufgrund der immer steigenden Zahl der aufzunehmenden Kinder. Bei der Besichtigung wird allerdings schnell klar: Der Wunsch, dass die Interimslösung bleibt, ist da.
Auf den rund 300 Quadratmetern gibt es 45 neue Betreuungsplätze für zwei Gruppen: im einer Gruppe 20 Kinder und in der anderen Gruppe mit zwei Räumen noch einmal 25 Kinder, die von insgesamt fünf Erzieherinnen betreut werden.
Nach und nach finden nun die Eingewöhnungen statt. Aktuell seien schon rund 20 Kinder da, aber mit jedem Monat würden es mehr, erläutert Anja Beller, Leiterin des Kindergartens. Bis auf ein Kind seien es auch lauter Neuzugänge, führt sie aus: „Ein Mädchen wollte wegen ihrer Freunde in den neuen Kindergarten wechseln.“ Dabei sind es nicht nur Renfrizhausener Kinder – die Außenstelle deckt das gesamte Mühlbachtal ab – also auch Mühlheim, Holzhausen und Bergfelden.
Auch Kochen und Backen sind möglich
Auch wenn der Außenbereich noch in Arbeit ist: „Wir fühlen uns hier schon wohl“, untermalt Beller. Die neuen Räume seien wunderbar geplant – auch für die Kinder. Diese können sich in den Gruppenräumen austoben, in einem Ruheraum sich eine Auszeit gönnen oder auch mal in der Küche mit den Erzieherinnen gemeinsam kochen oder backen.
Insgesamt sei die Stadt sehr glücklich mit dem Kindergarten, betont Bürgermeister Keucher: „Das war wirklich ein Glücksfall und auch definitiv nachhaltiger als eine Lösung mit Containern.“ Denn nicht nur Baukosten – auch eine Standortsuche blieb der Stadt erspart. Man habe nun ein betriebsfertiges Gebäude gemietet, das lediglich von der Stadt ausgebaut werden musste.
Rund 50 000 Euro pro Kind müsste man bei einem Neubau rechnen, bei Containern ebenfalls nicht wenig, erläutert der Sulzer Hauptamtsleiter Hartmut Walter. Mit der jetzigen Lösung sei man nur noch bei rund 10 000 Euro pro Kind. Rund 310 000 Euro seien für den Umbau veranschlagt. Doch ob das so bleiben wird, werde sich erst mit der Zeit zeigen, meint Walter. Wegen der stark wechselnden Kinderzahlen „können wir keine vier Jahre in die Zukunft schauen.“
Tag der offenen Tür geplant
Anfang Juli sollen die Kindergärten in Renfrizhausen einen neuen Namen bekommen. Dieser soll bei einem Tag der offenen Tür in beiden Einrichtungen gefunden werden.
