Seine Videos nimmt Maximilian Fuhrmann meist in seinem Büro auf. Foto: privat

Maximilian Fuhrmann gibt in den sozialen Medien einen Einblick in seine Arbeit als Zahnarzt. Der 40-Jährige aus Achern, der dort eine Praxis führt, zeigt in seinen Videos spannende Patientenfälle und wie er diese löst – etwa mit Zahnersatz und Implantaten.

„Heute will ich euch mal einen total interessanten Fall zeigen und besprechen, wie wir das Ganze gelöst haben“, erklärt Maximilian Fuhrmann. Im Hintergrund des Videos ist ein Röntgenbild eingeblendet, das eine Zahnreihe zeigt. Um einen Zahn herum ist eine dunkle Verfärbung zu sehen.

 

„Eine Entzündung hat den Zahn dermaßen beschädigt, dass dieser unwiderruflich gezogen werden musste“, erläutert Fuhrmann und klärt im weiteren Verlauf des Videos die Zuschauer darüber auf, wie er das „Problem“ in seiner Zahnarztpraxis schließlich gelöst hat: Mit Knochenersatzmaterial und Keramikimplantat.

Dieses und viele weitere ähnliche Videos veröffentlicht der 40-jährige Zahnarzt aus Achern auf seinem Instagramaccount „docfuhrmann“. Rund 60 000 Menschen folgen dem Profil, auf dem Fuhrmann einen Einblick in seine Arbeit gibt und über Zahnmedizin, Prothetik und Implantate spricht.

Praxis gibt es schon seit 1975

„Ich würde mich nicht als Influencer bezeichnen. Mir geht es darum, über die Behandlung aufzuklären. Ich will zeigen, dass es für die verschiedensten Probleme gute Lösungen gibt“, erklärt der 40-Jährige im Gespräch mit unserer Redaktion. Maximilian Fuhrmann ist in Achern aufgewachsen, hat in Freiburg studiert und führt nun in dritter Generation die „Zahnarztpraxis Dr. Fuhrmann“ in Achern, die es seit 1975 gibt. Angefangen damit, Inhalte auf Instagram zu posten, habe er 2017. „Anfangs habe ich es aber nur privat genutzt und mal ein Foto aus dem Urlaub veröffentlicht“, so der Zahnarzt. Irgendwann in den vergangenen zwei, drei Jahren sei dann die Idee entstanden, dort auch über seine Arbeit zu sprechen.

Einige Videos sind nichts für schwache Nerven

„Ich wollte aber nicht nur über Zahnbürsten reden, sondern wirklich zeigen, was wir machen“, betont er. Damit spielt der 40-Jährige auch auf die teilweise expliziten Inhalte an, die man auf seinem Account zu sehen bekommt: Denn einige Videos sind nichts für schwache Nerven. Nicht selten sind stark zerstörte, verfärbte und schiefe Zähne sowie blutiges Zahnfleisch zu sehen. Für den Zahnarzt ist das Alltag. Er betont: „Ich will es auch so darstellen, wie es wirklich ist.“ Besonders Spaß mache es ihm, dort über etwas sprechen zu können, womit er sich auskenne. „Ich finde es schön, die Möglichkeit zu haben, Dinge zu erklären“, sagt er.

Auch auf anderen Plattformen – etwa Facebook, X, Linkedin, Snapchat, Youtube und Xing – ist der Zahnarzt aktiv. Geld verdient er mit seinen Inhalten nicht. „Ich gehe keine Partnerschaften ein, auch wenn ich schon einige Angebote dafür bekommen habe. Es geht mir allein ums Aufklären“, sagt er. Deshalb richten sich seine Videos auch in erster Linie an Patienten. Er versuche alles so zu erklären, dass es verständlich ist. Auch zum Austausch mit Kollegen zu bestimmten Themen sei es über seinen Instagramauftritt bereits gekommen.

Solange er Spaß an den Videos hat, möchte Fuhrmann damit weitermachen. Foto: privat

Von seinen Patienten in der Praxis in Achern – in erster Linie ist Fuhrmann Zahnarzt – bekomme er regelmäßig positive Rückmeldung zu seinen Videos. „Die meisten finden es cool“, berichtet der 40-Jährige. „Manche sagen auch, dass sie ein Video gesehen haben und fragen dann, ob man das auch bei ihnen machen kann.“ Einen weiteren positiven Effekt gebe es: „Insgesamt ist Zahnmedizin kein so beliebtes Thema. Sie kostet viel Geld und viele haben Ängste. Mit den Videos können wir oft das Eis brechen und Ängste abbauen“, erläutert Fuhrmann. Wirft man einen Blick in die Kommentare unter den Videos, wird deutlich, dass sie gut ankommen: „Immer wieder faszinierend, was moderne Zahnmedizin leisten kann“, oder „Mega spannend, weiter so!“ ist dort zu lesen. Negatives Feedback erhält Fuhrmann selten. „Auf Facebook meinten Leute schon ‚muss das sein?‘ oder ‚das ist ekelig!‘. Am Anfang habe ich mir das schon zu Herzen genommen“, berichtet er. Doch mittlerweile stehe er über so etwas drüber. „Wenn es beleidigend wird, dann lösche ich Kommentare auch einfach“, sagt er.

Um die Videos aufzunehmen, nimmt sich der Zahnarzt jeden Sonntag etwa eine Stunde Zeit. „Ich spreche die Fälle ein und schneide sie hinterher“, erklärt er. Unter der Woche lade er diese dann hoch – im Schnitt alle zwei bis drei Tage. Dabei habe er auch Hilfe von einem externen Partner. „Am Anfang habe ich mir viel Druck gemacht, Videos alle zwei Tage zu veröffentlichen. Mittlerweile habe ich gemerkt, dass ich es dann machen will, wenn ich Lust und Zeit habe. Es macht ja keinen Sinn, wenn der Spaß daran verloren geht. Das ist ja alles nett, aber in der echten Welt muss auch noch gearbeitet werden“, erklärt der 40-jährige Zahnarzt, der außerdem Familienvater ist.

Wie es mit Instagram weitergehen soll? „Mal schauen“, sagt Fuhrmann. „Ich mache in der Regel immer das, worauf ich Lust habe. Solange es Spaß macht, werde ich auch dabei bleiben“, betont er.

Ortenauer Internetpromis

Unsere Serie
„Ortenauer Internetpromis“ stellt Menschen aus der Region vor, die in den sozialen Medien bekannt geworden sind. In Porträts zeigen wir, was sie und ihre Arbeit ausmacht.

Auf Instagram
findet man Maximilian Fuhrmann unter @docfuhrmann. 60 200 Menschen folgen dem 40-jährigen Acherner auf der Plattform. Weitere Infos zu ihm gibt es auf seiner Webseite unter zahnarztfuhrmann.de. Die Zahnarztpraxis in der Hauptstraße 6 in Achern ist unter Telefon 07841/6 96 60 sowie per E-Mail an info@zahnarztfuhrmann.de zu erreichen. Sprechzeiten sind dort von Montag bis Freitag, jeweils ab 8.30 Uhr bis 12 Uhr (Freitag bis 11 Uhr) sowie Montag bis Donnerstag zusätzlich nachmittags ab 15 Uhr.