"Beschaffung und Errichtung von drei Sirenen" lautete ein Tagesordnungspunkt der jüngsten Dobler Gemeinderatssitzung. Bisher hatte die Gemeinde zwei Sirenenstandorte. Allerdings: Die Geräte sind seit Jahren abgeschaltet und technisch veraltet.
Dobel - Wie unerwartet Umweltereignisse eintreffen können, habe man vergangenes Jahr an den Flutkatastrophen gesehen, und die aktuelle politische Bedrohungslage tue ihr Übriges. Der Bevölkerungsschutz sei zu lange vernachlässigt worden. So leitete Bürgermeister Christoph Schaack in der Gemeinderatssitzung das Thema "Beschaffung und Errichtung von drei Sirenen" ein. Bisher hatte Dobel zwei Sirenenstandorte, die Geräte sind seit Jahren abgeschaltet und technisch veraltet. Eine Begehung mit einem Fachmann, Vertretern der Freiwilligen Feuerwehr und der Verwaltung, so Schaack, habe folgendes Ergebnis gebracht: Der Standort Grundschule soll beibehalten und die dort im Glockenturm untergebrachte Sirene, mit neuester Technik ausgestattet, reaktiviert werden.
Statische Vorteile
Der zweite Standort soll auf oder am gemeindeeigenen Bergwachthaus sein. Ein separater Mast, so Feuerwehrkommandant Sven Schatz, habe vor allem statische Vorteile. Eine Dachinstallation wird aber geprüft. Schatz war es, der einen dritten Standort im Eyachtal ins Gespräch brachte. Die Mannenbach Wasserversorgung als Teil der kritischen Infrastruktur, so der Bürgermeister, habe Unterstützung signalisiert für eine Installation auf dem Wasserwerkdach. Die Kosten für alle drei Standorte lägen in Summe bei knapp 40 000 Euro. Die Gemeinde Dobel, so informierte Schaack weiter, hatte sich rechtzeitig um Fördermittel aus dem Sirenenförderprogramm von 2021 bemüht, war aber bisher nicht zum Zuge gekommen.
Sobald der Haushalt 2022 von der Kommunalaufsicht genehmigt ist – hier sind 40 000 Euro für Bevölkerungsschutz eingestellt – , sollen dennoch Schritte zur Umsetzung eingeleitet werden. Dies sei nicht förderschädlich hinsichtlich weiterer möglicher künftig aufgelegter Programme. Der Gemeinderat votierte einstimmig für diese Entscheidung.
Vor Jahren stillgelegt
Zur Erinnerung: In der Vergangenheit besaß Dobel neben der Sirene auf dem Schulhaus eine auf einem Privathaus in der Wildbader Straße. Dieser Standort ist aus Gründen der Schallausbreitung ebenso wenig optimal wie der Wasserturm. Beide Anlagen sind zudem veraltet und wurden vor Jahren stillgelegt. Der Zusammenbruch von Strom- und Handynetz bei der Flutkatastrophe 2021 im Ahrtal hat vor Augen geführt, wie wichtig es sein kann, die alte Technik zu reaktivieren.
Funktionsweise erklären
Neben der Standortfrage erörterten Gemeinde und Feuerwehr mittlerweile, so Feuerwehrkommandant Schatz, die mögliche künftige Funktionsweise der Alarmierungstechnik über die Leitstelle in Calw. Wichtig sei in jedem Fall ein Bevölkerungswarnsystem, welches unabhängig von Mobilfunk, Handy und Stromnetz funktioniere. Ein System, dessen Funktionsweise der Bevölkerung außerdem unbedingt erklärt werden muss, sodass sie im Ernstfall die Signale der Sirenen versteht und umsetzen kann.