In der Gemeinschaft schmeckt es noch mal so gut. Die Bewohner der ASB-Seniorenresidenz werden beim Weihnachtskaffee von Pflege- und Betreuungskräften umsorgt. Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder Bote

Tradition: Adventsfeier in der Seniorenresidenz Dobel / Bewohner werden von Pflegekräften umsorgt

Dobel. Wer in der Advents- und Weihnachtszeit die Seniorenresidenz an der Hauptstraße betritt, dessen Blick fällt sogleich auf den samtrot bekleideten Weihnachtsmann und den festlich beleuchteten Christbaum im Foyer.

50 Senioren von Pforzheim bis Ettlingen leben derzeit im Pflegeheim des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Nordschwarzwald, in Kurzzeit-, Langzeit- oder Tagespflege.

Schon seit der Eröffnung des Pflegeheimes vor 23 Jahren laufen die Fäden auf dem Dobel bei Heimleiterin Eva Rachowicz zusammen.

Die meisten Heimbewohner, so Rachowicz, seien über 80 Jahre alt, eine Bewohnerin wird kommendes Jahr gar stolze 100. Mittlerweile, so erzählt sie, sei das Interesse aus Dobel selbst an den Plätzen groß, viel sei durch Mundpropaganda entstanden.

In der Adventszeit geben sich auch die Betreuungskräfte des Heims alle Mühe: Weihnachtsbasteln oder Brötchen backen gehören zum Programm. Und selbst die Pflegekräfte – wie Pflegehelferin Justina Wannek – animieren ihre Senioren, mal ein Lied zu singen oder von früher zu erzählen. "Damit sie nicht traurig werden in dieser Zeit", erklärt Rachowicz.

Tatsächlich seien die Bewohner sogar eher ausgeglichen und friedlich über die Festtage. Sie freuten sich auf Besuch von oder in der Familie. Rachowicz schaut aber auch auf ihre Angestellten, hat ein "Wunschheft", wann es jedem Einzelnen am wichtigsten wäre, über die Feiertage Urlaub zu erhalten. Denn klar ist: Entweder Weihnachten oder Silvester muss hier jeder einmal ran.

Alle geben ihr Bestes

Für die traditionelle Weihnachtsfeier am Donnerstag vor Heiligabend gaben alle ihr Bestes. Zunächst beim ökumenischen Gottesdienst in der geschmückten Aula, den zwei regelmäßige, gern gesehene Gäste feierten: Pfarrer Ludwig Thon und Diakon Anton Stadlmeier. Mit Krippenfiguren erzählten diese eindrücklich die Weihnachtsgeschichte. Es wurde gemeinsam gebetet und beim abschließenden "Ihr Kinderlein kommet" sangen viele mit – und manche richtig inbrünstig. Nach dem Gottesdienst ging es an die festlich gedeckte Kaffee-, Kuchen- und Plätzchentafel. Die Heimbewohner griffen kräftig zu, lauschten dem schwäbischen Gedicht vom Christkindle, dem Klarinettenspiel von Schülerin Emily aus Neusatz – und waren konzentriert bei der Mitmach-Weihnachtsgeschichte. Auch wenn es manchen schwerfiel, dem Inhalt ganz zu folgen – die Wärme und Gemeinschaft des Nachmittags fühlten alle. So wie die Doblerin Hildegard Bährle, die bei der reichen Gebäckauswahl ins Erzählen kommt: "Ja, früher – da hab ich selber eine Menge gebacken. Spritzgebackene, Butterbackesle…" – und dann greift sie kräftig zu beim Christstollen und stellt sofort fachmännisch fest: "Der ist gut. Mit schön viel Marzipan."