Am Dorfplatzgrün hatte sich das Musikvereinsquartett aus Martina Naumann (von links), Gerd Großmann, Leonie König, Laura Merkle und Stefan Böttinger platziert. Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Iranischer Flüchtling singt Beethovens "Ode an die Freude" / Musikverein gibt Konzert auf dem Dorfplatz

Musik bewegt die Herzen. Freudig überrascht blieben daher manche Spaziergängerin und mancher Wanderer am frühen Samstagnachmittag, dem Europatag, am Dobler Dorfplatz stehen, als plötzlich vom Balkon des Kurhauses Beethovens "Ode an die Freude" erklang.

Dobel. Der die Europahymne inbrünstig und mit warmem, volltönendem Bariton vom Europa-beflaggten Balkon herunter intonierte, war Ebrahim Omid Bakhtiari.

Eigens aus Saarbrücken gekommen

Der junge iranische Flüchtling und Liebhaber klassischen deutschen Gesangs war eigens fürs Wochenende noch einmal aus Saarbrücken zu Bärbel Ganster und Balint Santa, seinen sprachlichen wie musikalischen Förderern angereist, bei denen er einige Zeit Gast war.

Es erklingen alte deutsche Volkslieder

Kaum hatte sich Bakhtiari formvollendet verbeugt, klang es vom anderen Dorfplatzende wie ein Echo herüber: Der Dobler Musikverein mit Martina Naumann, Saxofon, Gerd Großmann, Tuba, Stefan Böttinger, Flügelhorn, Laura Merkle, Trompete, und Leonie König, Klarinette, ließen die "Freude, schöner Götterfunken" noch einmal instrumental erklingen.

Sänger Bakhtiari erklärte im Anschluss an die Vorstellung: "Die Gedanken zerreißen die Schranken" mit dem alten deutschen Volkslied "Die Gedanken sind frei".

Schließlich beendete das Musikvereinsquintett mit einem fröhlichen und Mut machenden "Kein schöner Land" das kleine Konzert auf dem Dorfplatz.

Am 9. Mai 1950 hatte der französische Außenminister Robert Schuman mit einer Initialrede zur Montanunion das auf den Weg gebracht, was später in der Gründung der Europäischen Union mündete. 1985 wurde offiziell beschlossen, den Tag in Erinnerung an seine Ursprünge als Europatag zu feiern.