Bürgermeister Christoph Schaack stellte Julia Zängl und Ina Schaack (rechts) als Familienbesucherinnen vor. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder Bote

Im Landkreis Calw gibt es das Angebot von Familienbesucherinnen in den

Im Landkreis Calw gibt es das Angebot von Familienbesucherinnen in den Gemeinden seit mehr als acht Jahren, nachdem es aufgrund einer Idee aus Althengstett auf den Weg gebracht worden war.

Die Idee der Familienbesuche entsprang ursprünglich dem Versuch, eine wirksame Prävention gegen Kindesvernachlässigung aufzubauen. Die Universitätsklinik Ulm hatte zusammen mit der Kinderlandstiftung Baden-Württemberg dazu seinerzeit die Pilotprojekte aus der Taufe gehoben, um die sich dann auch der Landkreis Calw mit Gemeinden bewarb.

Kontrolle spielt aber im Alltag keine Rolle, sondern das Angebot der unmittelbaren Hilfe. Zudem sind Familienbesucherinnen, alles selbst Mütter, gern gesehene Gesprächspartner für den Austausch bei Geburterfahrungen.

Dobel. Naturgemäß ist die Freude über ein Baby in Familien groß. Doch es gibt auch viele Fragen. Unterstützung bieten in dieser Lebensphase jetzt auch in Dobel zwei Familienbesucherinnen.

"Der Landkreis Calw ist in diesem Bereich sehr aktiv und wir freuen uns, dieses Angebot seit Jahresanfang machen zu können", stellte Bürgermeister Christoph Schaack im Rahmen des Neujahrsempfangs die beiden Ehrenamtlichen in ihrer neuen Funktion vor.

Ina Schaack und Julia Zängl werden künftig den Willkommensgruß der Gemeinde für neue Erdenbürger überbringen. "Nicht immer stehen Oma oder Opa zur Verfügung. Und unter Umständen entsteht dadurch Stress, der durch das Wissen um Angebote vermieden werden kann", fasste Schaack zusammen. Die Familienbesucherin stellt Eltern Informationen zu Ansprechpartnern und Einrichtungen für vielfältige Anliegen rund um die Themen für die Entwicklung des Kindes zur Verfügung.

Bäckertüte als Geschenk

Während die Ehefrau des Bürgermeisters eigenen Angaben zufolge seit elf Jahren Lehrerin in einer sozialpädagogischen Einrichtung ist, engagiert sich mit Zängl außerdem eine Erzieherin.

"Wir verstehen das als Willkommensgruß für die ganz Kleinen in der Gemeinde", untermauerte Zängl. Demnach beinhaltet das Glückwunschschreiben des Bürgermeisters zur Geburt künftig nicht nur die ersten Windelsäcke, sondern auch einen Terminvorschlag für eine Familienbesucherin. "Wenn dieser nicht abgesagt wird, besuchen wir die Familie und bringen dabei weitere Windelsäcke, aber auch das Geschenk in Form einer Bäckertüte mit, die dann für ein Familienfrühstück gefüllt werden kann. Und natürlich eine Mappe mit den Infos", beschrieb die Erzieherin den konkreten Ablauf. "Unser Besuch kann, muss aber nicht wahrgenommen werden und ist vor allem kein Kontrollauftrag des Jugendamts", unterstrichen die Familienbesucherinnen. Vielmehr würden sie die einzelnen Anliegen gerne an die passenden Ansprechpartner weiterleiten.