Skijöring mal anders – Jennifer Kappes mit Rad und Hund an der Leine Fotos: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Etwa 40 Gespannführer mit circa 300 Hunden beim Dobler Schlittenhunderennen / 25 Kilometer lange Strecke

Von Winnie Gegenheimer

Dobel. Weithin ums Dobler Kurhaus hörte man am Wochenende das Kläffen und Jaulen der Vierbeiner. Signal des mittlerweile fünften Dobler Schlittenhunderennens, welches ungeachtet von Nebel, Sturm und Starkregen der Vortage lief.Einschließlich Willkommensparty am Freitag und Musher-Abend am Samstag.

Rund 40 Gespannführer mit etwa 300 Hunden waren vor Ort, so Organisator Andreas Kraft, der auch am Samstag wie die Abordnung der Feuerwehr mit Quad und Handy für viele organisatorische Details im Einsatz war.

Die dünne Schicht Schnee auf schwerem Boden ließ zwar kein Wertungsrennen zu, doch für Trainingstouren mit Zeitnahme an beiden Tagen mit den gummibereiften Trainingswagen war die Witterung allemal gut. "Der Frost von Samstag auf Sonntag hat die Bodenbedingungen deutlich verbessert", erklärte Bernhard Kraft, Vater von Organisator Andreas Kraft, der die 25 Kilometer lange Strecke bis zu einer Höhenlage von 900 Meter am Schweizerkopf als anspruchsvoll und landschaftlich sehr schön beschrieb.

Gegen 10 Uhr am Samstag starteten die ersten Teams – mit Spannung erwartet. Sprecherin Carmen Korth kündigte zunächst die Kategorie "Pulka/Skijöring" an. Da die Musher hier bei Schnee mit nur ein oder zwei Hunden und selbst auf Skiern starten, wählten die Führer alternativ das Fahrrad, was am bergauf angelegten Start noch kurios anmutete: Während sich die Mountainbikes durch den Matsch hangaufwärts mahlten, hob mancher Hund schnell noch an der Seitenlinie das Bein. Weiter ging es im Zwei-Minuten-Takt.

Interessante Details über Gespanne und Hunde erfuhren die Gäste von der gut informierten Sprecherin, während es im Fahrerlager zusehends lauter wurde: Mit jedem eingeschirrten Gespann stieg die neidvolle Aufregung der Nachbarhunde. Wer schon im Geschirr stand, war kaum zu halten vor Erwartung auf den Lauf.

Vierer- und Fünfergespanne mit Malamuts, wollknäuel- weißen Samojeden, kräftigen Grönlandhunden und sibirischen Huskys, teils blauäugig, mit wie gezeichnete Masken anmutenden Gesichtern, machten sich auf die Strecke – schließlich auch Andreas Kraft selbst mit seinem Achtergespann.

Ein Erlebnis für die vor allem am klaren Sonntag zahlreichen Zuschauer aus der ganzen Region war einmal mehr das Fahrerlager, wo die angereisten Musher samt Hunden campierten und freundlich und ausführlich Auskunft gaben.

Bei Cornelia und Roger Sommer aus Bern in der Schweiz war zu erfahren, dass ihr Leithund im Malamut-Rudel nicht automatisch der Leithund im Gespann ist: "Uyak läuft lieber weiter hinten und überlässt die Spitze einem ganz Kräftigen." Joachim Baier aus Bad Dürkheim erklärte: "Wir haben außer den im Gespann laufenden Hunden einen ›Rentner‹ dabei und zwei trächtige Hündinnen – die sind sozusagen im Mutterschutz." Und dann holte er aus einem Transportkorb noch eine Fellkugel heraus: Sky, gerade mal neun Wochen alt, die nicht nur den Kindern unter den Gästen Begeisterung entlockte.