In die Jahre gekommen und praktisch nicht mehr instand zu setzen: der Skilift an der Wildbader Straße, der durchaus ein Alleinstellungsmerkmal besaß. Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Wintersport: Gemeinderäte stimmen für Markterkundung nach einer gebrauchten Anlage

Aus – und doch nicht aus: Mehrheitlich entschied der Gemeinderat am Dienstagabend, in den bestehenden Lift an der Wildbader Straße nicht mehr zu investieren – und dafür nach einem neuen Ausschau zu halten.

Dobel. Auf Vorschlag von Lothar König (PD) soll der Fremdenverkehrsausschuss eine Markterkundung nach einem – der Kosten wegen wahrscheinlich gebrauchten – neuen Lift einleiten, einschließlich Betreiberkonzept. Bürgermeister Christoph Schaack hatte einen Überblick über die vergangenen drei Jahre des Skilifts gegeben, Baujahr 1969 und aus Komponenten unterschiedlicher Hersteller zusammengesetzt. So war nach dem Erwerb durch die Gemeinde im Frühjahr 2014 bereits Anfang 2015 durch unsachgemäße Handhabung unter dem damaligen Pächter eine schwerwiegende Havarie passiert. Seither steht der Lift still (wir haben mehrfach berichtet).

Schaack legte die Zustandsbeurteilung der oberbayerischen Firma Auto Check Sebastian Prambs vor. Das Ergebnis sei "niederschmetternd, aber eindeutig". Prambs kenne den Lift noch aus einer Prüfung in den 1990er-Jahren. Am 28. Oktober besichtigte er ihn gemeinsam mit Bürgermeister und unter anderen auch drei Gemeinderäten. Das Fazit: "Aus wirtschaftlichen wie technischen Gesichtspunkten ist eine Instandsetzung durch uns nicht mehr möglich. Ein Großteil der Ersatzteile ist nicht mehr verfügbar." Aufgrund des Alters der Anlage rate man von einer Instandsetzung dringend ab.

Bernhard Kraft (PD) kritisierte, es "würde in Dobel nur noch abgebaut". Er wünsche sich unbedingt "noch einen Versuch", eventuell mit dem Austausch einzelner Liftkomponenten, die eventuell über den Gebrauchtmarkt zu beziehen seien. Den bestehenden Lift nicht mehr reparieren, aber gegen einen gebrauchten oder neuen tauschen, favorisierte sein Kollege König.

Er regte weitere Nutzungsvarianten jenseits des Skifahrens und des zunehmend unsicherer werdenden Schneebetriebs in Richtung Trendsportarten an. Markus Treiber (PD) plädierte ebenfalls für die Austausch-Gebraucht-Version, jedoch nur, wenn ein schlüssiges Betreiberkonzept bereits vor der Investition gefunden würde. Er stellte klar: "Die Sportfreunde können nicht noch einen Lift betreiben." Bernd Bischoff (FuD) fand markige Worte: "Der Lift war schon ein Schrotthaufen, als er 2014 erworben wurde. Geld für einen neuen haben wir nicht." Stattdessen einen "halben Schrotthaufen" aufzubauen, halte er für wenig sinnvoll. Mit einer Gegenstimme wurde der Fremdenverkehrsausschuss mit der Markterkundung beauftragt.