Kommunales: Notbetreuung im Kindergarten funktioniert

Dobel. Gemeinderatssitzung im Kursaal, Hände desinfizieren zu Beginn und weiter Abstand zwischen den Tischen – diese Form der Zusammenkunft wird wohl ein Stück Normalität werden. So war die Stimmung relativ entspannt, auch einige Zuhörer fanden sich zum öffentlichen Teil der Sitzung in Dobel ein.

Einen Bauantrag für verschiedene Umbaumaßnahmen stellte der Eigentümer der Immobilie Hauptstraße 31, bisher ASB-Seniorenresidenz. Nach Auszug des ASB 2022 soll dort weiterhin ein Pflegeheim, allerdings unter anderer Trägerschaft, betrieben werden. Das Gremium erteilte die erforderlichen Befreiungen gemeindeseits zum Anbau von Wintergärten, Einbau von Dachgauben sowie Umbau des Erdgeschosses, wo im derzeit leer stehenden Restaurantbereich ebenfalls Pflegezimmer entstehen sollen. Das Heim soll von derzeit Einzel- und Doppelzimmern mit gesamt 48 Betten auf 62 Einzelzimmer erweitert werden.

Hauptamtsleiterin Katrin Strauch berichtete, dass die Notbetreuung im Kindergarten funktioniere. Bisher kämen Kinder, deren Eltern oder Elternteil in der kritischen Infrastruktur arbeiteten oder Präsenzpflicht beim Arbeitgeber hätten. Außerdem Kinder, bei denen sonst Kindeswohlgefährdung eintreten könnte sowie solche, bei denen in Härtefällen der Entwicklungsstand dies gebiete. Vergangene Woche habe es eine Bedarfsabfrage bei allen Eltern gegeben. Danach würden nun ab 8. Juni bis zu 14 Vorschulkinder betreut werden und damit alle, bei denen Bedarf angemeldet wurde. Drei davon kämen bereits jetzt in die Notbetreuung. Ein Konzept für die personelle wie räumliche Umsetzung weiterer Öffnungen werde noch erarbeitet.

Ein ziemlich düsteres Bild zeichnete Kämmerer Jürgen Gall aufgrund der aktuellen Mai-Steuerschätzung für Baden-Württemberg: Bei den Gemeindesteuern Einkommen- und Gewerbesteuer würden die prognostizierten Landeswerte für Dobel bedeuten, dass man von Einnahmeausfällen (inklusive verminderter Finanzausgleichsgesetz-Zuweisung) von 448 000 Euro ausgehen müsse. "Bei einem Gesamthaushalt von rund 5,2 Millionen Euro ist es klar, dass wir einen solchen Verlust nie mit Einsparungen auffangen können. Ich hoffe auf finanziellen Ausgleich von Bund und Land", so Gall.

Suche nach Hausarzt

Dass der Gemeinderat sich die vergangenen Monate immer wieder mit dem Thema "Hausärztliche Versorgung" befasst hat, erklärte Bürgermeister Christoph Schaack. So sei in nicht öffentlicher Sitzung im März beschlossen worden, 30 000 Euro zu investieren, um ein Beratungsunternehmen zu engagieren. Auf professionelle Art und über unterschiedliche Wege sei man nun dabei, einen neuen Hausarzt für Dobel zu gewinnen. Hans-Jürgen Hornberger schließt seine Praxis wie berichtet zum 1. Juli.