Dobels Finanzen- und Bauprofi Jürgen Gall verabschiedet sich in den Ruhestand. Gall kann auf vierzig „spannende“ Jahre zurückblicken.
Von Anfang an war ihm klar: Das ist eine längerfristige Sache. Und Jürgen Gall hielt sein Wort fast vier Jahrzehnte lang.
In jüngster Gemeinderatssitzung wurde Gall nun vom Gemeinderat in den Ruhestand verabschiedet.
Viel Lob und Dank
In seiner letzten Gemeinderatssitzung wurde dem ehemaligen Fachbereichsleiter des Rechnungs- und Bauamts viel Lob und Dank zuteil. 39 Jahre lang war er „treuer Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung Dobel“, heißt es vonseiten des Bürgermeisters Christoph Schaack. Er war nicht nur Mitarbeiter, sondern ein „Wegbegleiter“.
Auch Gall äußert seinen Dank gegenüber allen aktiven und vergangenen Gemeinderäten für die „konstruktive und wertschätzende Zusammenarbeit“.
Seit November 1986 ist er Mitarbeiter der Gemeinde gewesen. Während seiner Amtszeit in Dobel ist eine Liste von rund 80 abgeschlossenen Projekten entstanden.
Besondere Erinnerungen
Darunter finden sich auch einige persönliche Highlights. Gall erinnert sich im Gespräch mit unserer Redaktion an sein erstes größeres Projekt: Den Umbau des ehemaligen Pfarrhauses im Jahr 1987.
Weitere größere Projekte folgen ziemlich genau in Zehn-Jahres-Schritten. 1997 war es der Neubau der Feuerwehr, 2007 der Kindergarten und als eines der letzten größeren Projekte der Neubau der Sporthalle 2017.
Es sei eine „spannende und interessante Zeit“ gewesen.
Als positiv sieht er unter anderem, dass es sich in Dobel um ein „recht kleines, überschaubares Team“ handelt. Er habe immer kurze Wege zu Mitarbeitern und vor allem zum Bürgermeister gehabt. Es sei eine beinahe familiäre Zusammenarbeit gewesen.
Gall ist froh, dass er auch die Eröffnungsbilanz 2020 noch während seiner Amtszeit abschließen konnte, bedauert allerdings, dass er verschiedene andere Jahresabschlüsse seinem Nachfolger überlassen muss.
Mit Blick auf die vergangenen Jahre kann er resümieren: Das Finanzwesen ist früher überschaubarer gewesen – „gerade, wenn man es 30 Jahre macht.“
Kritischer Blick auf Zukunft
Seine Prognose für die Zukunft fällt alles andere als positiv aus. Finanziell könnte es in Dobel – wie auch in anderen Gemeinden – knapp werden. Dobel sei zwar „finanziell noch nie auf Rosen gebettet“ gewesen, aber konnte dennoch meist ausgeglichene Haushalte aufstellen. Er hofft, bald „wieder Licht am Ende vom Tunnel“ zu sehen. Gall ist erleichtert, sich dieser Herausforderung nicht mehr stellen zu müssen.
Nichtsdestotrotz: „Wenn man 39 Jahre hier verbracht hat, ist es schon ein komisches Gefühl“ zu gehen. „Ich hab viele Jahre gerne gearbeitet, vor allem die ersten 30 Jahre“, so Gall. Jetzt freut er sich aber auf seinen Ruhestand.
Eine Reise als Dank
Als Dankeschön für seine Arbeit in der Gemeinde bekommt der ehemalige Fachbereichsleiter des Rechnungs- und Bauamtes in der jüngsten Gemeinderatssitzung einen Urlaub geschenkt.
Für Gall wird es nach Bad Kissingen in ein 4-Sterne-Hotel gehen. Schaack sagte: „Die nächsten Jahre gilt: Entdecken Sie viel!“.
Die Reise hat Gall zu jetzigem Zeitpunkt noch nicht geplant – möchte sie aber im kommenden Jahr antreten. Jetzt möchte Gall auf alle Fälle das Fahrradfahren „deutlich ausdehnen“. Bereits sechs oder sieben Jahren ist er bei gutem Wetter mit dem E-Bike zur Arbeit gefahren. Mit der neugewonnenen Zeit kann er sich vorstellen, Deutschland – vielleicht sogar Teile Europas – mit dem Fahrrad zu erkunden.