Alles hört auf Frauenpower: Sabine Seibold (rechts) beim Power-Mix nicht nur für TSV- sondern auch für Sportfreunde-Männer. Foto: privat

Zeitgemäße Halle für Training und Sportwettkämpfe. Größter Neubau in der Geschichte.

Dobel - "Blickfang und größter Neubau in der Geschichte der Gemeinde" wurde sie bei ihrer offiziellen Einweihung betitelt, als "neue, zeitgemäße Heimat für Trainingsbetrieb und Sportwettkämpfe": Vor einem Jahr, am 10. November 2017, wurde die neue Dobler Sporthalle eingeweiht.

Ein Mammutprojekt für die Kommune mit 2300 Einwohnern, vielfach gewünscht und lange geplant. Die erste Konzeptstudie fand 2012 statt, der Spatenstich erfolgte im Mai 2015. Noch einmal zweieinhalb Jahre Geduld mussten Bürger, Verwaltung und Vereine aufbringen bis zur Einweihung vor einem Jahr. 4,25 Millionen Euro Gesamtbaukosten verteilen sich auf die Halle selbst (3,6 Millionen Euro) und die Außenanlagen (circa 650 000 Euro). Knapp 1,38 Millionen Euro davon wurden bezuschusst.

Heute ist die Sporthalle nicht mehr wegzudenken aus dem Ortsbild von Dobel und nicht aus dem Alltag der Menschen.

"Es gab Anlaufschwierigkeiten, zum Beispiel mit der individuellen Schlüsselprogrammierung oder der Temperatur in den Nebenräumen", wissen Bürgermeister Christoph Schaack und Kämmerer Jürgen Gall zu berichten, "das meiste ist jedoch mittlerweile beseitigt". Hausmeister und aufgestocktes Reinigungspersonal leisteten gute Arbeit. Die programmierbare Schlüsselverwaltung liegt beim Hauptamt.

Die Vormittage ist die Halle das Reich der Grundschule. "Wir sind angetan von ihren Möglichkeiten", stellt der derzeitige Schulleiter und Konrektor Jörg Hurrle fest: "Die Unterteilung für zwei Gruppen ist ein Vorteil, außerdem gibt es wesentlich mehr Geräte als in der Vorgängerhalle." Nachteil ist ganz klar der Weg von der Schule und zurück: "Vorher hatten wir die Halle direkt dabei. Um nicht zu viel Wegezeit zu verlieren, planen wir jetzt vorrangig Doppelstunden." Auch an einem direkteren Weg zwischen Schule und Halle ist Hurrle dran: "Ein weiterer Fußgängerüberweg ist allerdings immer mit etlichen Hürden verbunden."

Neben der Volkshochschule und im ersten Winter auch dem Tennisclub sind es die Dobler Sportfreunde, die die neue Halle vor allem im Winterhalbjahr konsequent nutzen. Nicht nur, dass ihr Hallenturnier 2018 erstmals seine Heimat in der ortseigenen Sporthalle fand und die Jedermänner gerne kommen, auch die sechs Jugendmannschaften nutzen das Wintertraining gerne. "Die Kleinsten begeistern wir so deutlich besser für den Trainingsbetrieb", erklärt Sportfreunde-Chef Markus Treiber und ergänzt: "Die Gebühren sind es uns wert. Früher mussten wir im Umkreis verschiedene Hallen anfahren – jetzt sind wir hoch zufrieden hier vor Ort."

Die Parallelbelegung mit dem TSV klappt. Nicht nur, wie dessen Vorsitzende Lisa Schatz verrät, dass sich "für die Hallensaison 2018/19 Markus Treiber und ich kurz abgestimmt" haben und keine größere Zusammenkunft nötig war – der TSV verschiebt im Winter das eine oder andere Angebot oder gibt die halbe Halle an die Sportfreunde ab.

Höhere Beiträge akzeptiert

Auch die Akzeptanz der Mitglieder für eine moderate Beitragserhöhung im Verein wegen der Hallennutzungsgebühren sei gegeben: "Die Gemeinde hat uns durch die Beitragshalbierung bei der Nutzung durch Jugendgruppen und die Erhöhung der Bezuschussung in diesem Bereich deutlich unterstützt." Schatz freut sich über die vielen Möglichkeiten der Halle. Wie ihre Vereinskollegin und Übungsleiterin, "Frau Sporthalle", Sabine Seibold. Die schwärmt: "Die Halle ist sagenhaft. Mich fasziniert neben der Ausstattung auch Lage und Architektur. Bei der "Entspannungsreise" am Schluss meiner Kurse fühle ich mich mitten in der Natur. Da schaut man zu den bodentiefen Fenstern raus und kann die große Ulme beobachten. Und hinten raus ist an klaren Abenden der Sonnenuntergang zu sehen."

Einen besonderen Beitrag zur "Vereinsverständigung" hat sie in der Schneephase des letzten Winters geleistet, wie sie schmunzelt: "Die Erste Mannschaft der Sportfreunde konnten wetterbedingt mehrmals nicht auf ihren Platz. Also haben sie donnerstags mit meinen Fitness-Powermix-Männern mittrainiert. Sie waren danach ganz schön k.o.!"

Die Möglichkeiten der Halle sind damit noch nicht am Ende. Während der Umbauzeit im Kindergarten will die Gemeindeverwaltung die Halle – abgestimmt mit der Schule – dem Kindergarten für Sportaktivitäten zur Verfügung stellen. Und weil der Kindergarten auch als Café hierfür wegfällt, beim bevorstehenden Adventsmarkt am 1. und 2. Dezember die Mädchen und Jungs der Offenen Jugendarbeit erstmals vom Hallen-Multifunktionsraum aus Kaffee- und Kuchenverkauf des Marktes durchführen lassen.