Viele Jungtiere überlebten: Wildschweinspuren allenthalben – hier zwischen zwischen Lotharkreuz und Sportplatz. Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Forstwirtschaftsjahr 2017 vorgestellt / Holzernte-Erlös fällt niederiger aus / Käferbefall

Forstbezirksleiter Thomas Volg und Förster Dominik Leitz vom Revier Dobel Höhe informierten den Gemeinderat in der jüngsten Sitzung über das Forstwirtschaftsjahr 2017.

Dobel. Der Erlös der Holzernte sei um 3250 Euro niedriger als die veranschlagten 27 000 Euro ausgefallen. Der Grund: Ein Drittel der gut 400 eingeschlagenen Festmeter seien durch Käferbefall, hier des Buchdruckers, nur der niedrigen Qualitätsstufen C und D zuzurechnen gewesen. Ein kleines Plus von 1725 Euro konnte dennoch erwirtschaftet werden.

Für 2018 sind wieder Ernten in ähnlichem Umfang geplant. Die den Gemeindewald betreffenden Hiemaßnahmen liegen am Brenntenwald (circa 2,7 Hektar) und nördlich der Waldklinik (rund 2,1 Hektar). Die Jungbestandspflege zwischen Brenntenwald und Erddeponie – 2017 verschoben, da kein Unternehmer gefunden werden konnte – wird nun 2018 angesetzt.

Bernhard Kraft (PD) monierte die Jagdpacht betreffend die nach wie vor großen Wildschweinschäden, die auch das Vorbereiten der Loipen momentan erschwerten. Forstbezirksleiter Volg erklärte, die Zahl abgeschossener Wildschweine habe sich vervierfacht, im Forstbezirk Calmbach seien es 2017 insgesamt 160 Stück gewesen, aber "wir können nur die schießen, die wir kriegen." Er erläuterte die Dynamik zwischen günstiger Witterung im Frühjahr, wodurch viele Jungtiere überlebten, und reiche Ernte, also Vollmast bei der Buche – was die Tiere umso mehr als Eiweißergänzung im Boden nach Kleintieren wühlen lassse. Das Holzgeld wird auch für 2017 zu 100 Prozent ausgezahlt. Für die Klosterseite (18 Lose) sind dies 50 Euro, für die Rentkammerseite (zehn Lose) 70 Euro.

Die Differenz zwischen Überschuss und Holzgeldbetrag in Höhe von 5350 Euro wird dabei der Sonderrücklage Ablösungswald entnommen, die derzeit einen Bestand von rund 118 000 Euro aufweist.

Zunächst abwarten

Volg informierte weiterhin zum Stand des Kartellverfahrens zur gemeinsamen Holzvermarktung gegen das Land Baden-Württemberg.

Im Mai hatte das Bundesland Rechtsmittel eingelegt, im März 2018 stünde der Beginn der mündlichen Verhandlung vor dem Bundesgerichtshof an. Volg riet der Gemeinde Dobel als kommunaler Waldbesitzerin, zunächst abzuwarten, sich auch bei den Nachbarn zu informieren, um sich zu gegebener Zeit irgendwo mit "anzudocken".