"Durchgeblickt" vom umrahmenden Dobler Musikverein zum Knabenchor auf der Bühne. Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Sankt Petersburger Knabenchor zu Gast

Von Winnie Gegenheimer Dobel. Mit brennenden Kerzen in den Händen erhellten sie für einige Augenblicke alleine den voll besetzten Kursaal – so wie später mit ihren Stimmen: die etwa 30 Jungen und acht jungen Männer des Sankt Petersburger Knabenchors mit ihrem Chorleiter Wadim Ptscholkin bei ihrem vorweihnachtlichen Konzert, musikalisch begrüßt vom Dobler Musikverein unter Dirigent Jürgen Schneider.

Seine "Engelsstimmen aus Petersburg" stellte ein stolzer Udo Heidt, seit Jahren für deren Tourneemanagement in Süddeutschland mit verantwortlich, den Chor vor. Eben erst von einem Konzert in Baden-Baden angereist, zeigten die jungen Sänger höchste Konzentration sowie Disziplin und dabei eine eindrucksvolle musikalische Bandbreite und – wie versprochen – klare, glockenhelle Stimmen.

Vom deutsch gesungenen "Glocken der Heimat" über ein russisches Volkslied, das lautmalerisch wahre Mund- und Stimmakrobatik erforderte, bis hin zu klassischen Soli und Duetten wie "O sole mio" oder "Pie Jesu". Einlagen des Musikvereinsorchesters und Weihnachtslieder, die gemeinsam mit dem Publikum gesungen wurden, sorgten für Abwechslung.

Moderator Heidt erzählte vom Chor und seinem Alltag. Die ganz besondere, feierliche, zuweilen anrührende Stimmung aber brachten die jungen Sänger selbst herüber, manche erst etwa zehn Jahre alt, wenn sie voller Hingabe und Perfektion – und ab und zu einem verschmitzten Lächeln – ihre Einsätze sangen, sich die Tonleiter hochschwangen zu klaren, reinen, akzentuierten Tönen beim "Gefangenenchor" aus Verdis Nabucco oder wenn beim "Halleluja" aus Händels "Messias" die Stimmlagen hin und her tanzen zwischen den zurückhaltenden Bässen sowie den hellen Knabenstimmen. Die Gäste bedankten sich mit rauschendem Applaus.