Kommunales: Gemeinderat Bernhard Kraft äußert sich zu ASB-Seniorenzentrum

Dobel. Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Dobel hat Ratsmitglied Bernhard Kraft von der Fraktion Pro Dobel erneut seinen Unmut gegenüber dem Projekt "ASB Seniorenzentrum Ortsmitte" zum Ausdruck gebracht.

Auch wenn das Vorhaben bereits mehrheitlich entschieden wurde, so will sich Kraft auch weiterhin nicht mit den Auswirkungen des Gebäudes zufriedengeben. "Das Gebäude ist  einfach zu groß für die historische Ortsmitte", findet er.

Als vor fast drei Jahren über einen Platz für den Neubau des ASB-Seniorenzentrums beraten wurde, habe auch er sich für das sogenannte Hudelmaier-Grundstück in der Ortsmitte entschieden, anstatt das Funk-Areal zu favorisieren. "Die Möglichkeit der Teilhabe der Senioren am Ortsgeschehen, direkt neben Kirche, Schulhaus und Rathaus, waren für mich ausschlaggebend", erklärt Kraft in einem Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Schon die ersten Planentwürfe hätten aber  deutlich gemacht, dass der Vorhabensträger, die Pfeil Projektentwicklung GmbH, sich um die besonderen Anforderungen dieses sensiblen Standortes nicht kümmert oder diese einfach ignoriere.

Schlimmeres verhindert

Dieser Ansicht sei wohl auch der langjährige Ortsbauplaner der Gemeinde, Gerd Baldauf, gewesen. Kraft berichtet von "unüberbrückbaren Differenzen" zwischen Baldauf und der Pfeil Projektentwicklung GmbH. Seiner Meinung nach habe Baldauf deswegen "den Bettel hingeschmissen". Er habe zuvor aber noch Schlimmeres verhindern können: "Während des Planungsprozesses hat sich die Gestaltung um einiges verbessert", meint Kraft. Das Ratsmitglied fragt sich außerdem, warum nicht wie bei allen früheren Projekten  im Dorfentwicklungsgebiet das Planungsbüro der Kommunalentwicklung der Landesbank Baden-Württemberg um Stellungnahme gebeten, sondern ausgeschlossen worden sei. "So konnte die Planung wesentlich unkritischer im Sinne des Vorhabensträgers weitergehen", vermutet Kraft.

Nun, wo der Gemeinderat  den Bebauungsplan mehrheitlich entschieden habe, werde zwischen Hauptstraße und Rathaus ein 80 Meter langes, viergeschossiges Gebäude "in die Breite und Höhe schießen".

"Die benachbarten Gebäude, sogar die Kirche, sind dagegen Winzlinge und das ›Rößle‹ wird förmlich in den Schatten gestellt", sagt Kraft.

Außerdem werde für Parkplätze zusätzlich Fläche von der Johann-Peter-Hebel-Straße abgezwackt. Dadurch werde die Straße vor dem unteren Schulhof laut Kraft zu eng. "Im Kurvenbereich gerade noch 4,50 Meter breit, darf sich hier der Schulbus künftig durchzwängen", so Kraft und  kann sich etwas Ironie nicht verkneifen:  "Man kann es auch positiv sehen. Diese Verengung wirkt garantiert verkehrsberuhigend." Mit dem jetzigen Konzept habe sich die Gemeinde selbst die Chance genommen, den Dorfplatz neu zu  gestalten.

Für das Gemeinderatsmitglied wäre eine Reduzierung des Baukörpers möglich, wenn zum Beispiel auf die 13 betreuten Wohnungen verzichtet und stattdessen eine externe Lösung umgesetzt würde. Denn die Senioren würden gerne in ihrem gewohnten Umfeld betreut werden.