Information: Vortrag und Diskussion zum Thema Cybercrime im Clubhaus

Dobel. Nahezu 30 Gäste, darunter auch Bürgermeister Christoph Schaack, fanden sich im Clubhaus der Sportfreunde Dobel zum Vortrag des IT-Spezialisten Christian Hertel von der Kriminalpolizeidirektion Karlsruhe ein. Cybercrime, zu deutsch: Internetkriminalität, hat viele Gesichter und kann praktisch jederzeit, überall vorkommen und fast jeden Internetnutzer treffen. Grundsätzlich versteht man darunter jedes Verbrechen, das mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnik begangen wird – das heißt per Computer, Netzwerk oder Hardware-Gerät.

Im World Wide Web werden pro Sekunde Milliarden von Daten ausgetauscht und bilden damit das Einfallstor für Betrüger. Gängige und weit verbreitete Betrugsmethoden sind das Phising im Online-Banking. Die Täter fordern den Kontoinhaber per E-Mail wegen einer angeblichen Sicherheitsprüfung zur Herausgabe von Zugangsdaten und Transaktionsnummern (TAN) auf und "bedienen" sich dann auf dem fremden Bankkonto.

Vom Anrufer gesteuert

Weit verbreitet ist seit 2014 insbesondere die Microsoft Support Betrugsmasche. Dabei werden von den Tätern auf "gut Glück" künftige Opfer angerufen.

Durch geschickte Gesprächsführung, meist in Englisch, wird der Geschädigte dazu gebracht, vom Anrufer gesteuert, eine Software zu installieren.

Damit wird dem Täter der Vollzugriff auf den PC möglich und alle künftigen Aktionen sehen aus, als wären sie vom Geschädigten.

Für die "Leistungen" sollen Geldzahlungen über Onlinebanking, PayPal-Konten oder iTunes-Karten erfolgen. Bei Nichtzahlung droht unter Umständen die Verschlüsselung des Systems mit Bitlocker oder neuem Windows Passwort.

Besonders ärgerlich ist es für Betroffene, wenn sie ihren Rechner mit Ransomware- Crpytolocker infizieren. Die Schadsoftware infiziert das Windowssystem und verschlüsselt sämtliche Daten, die in der Regel nicht wieder hergestellt werden können. Häufig findet sich diese Schadsoftware in E-Mail-Anhängen die als Bewerbung, Rechnung oder Mahnung getarnt sind. Vorsicht ist auch bei sonstigen Daten und Programmen unbekannter Herkunft geboten.

Schützen kann sich der PC-Nutzer oder Besitzer eines Smartphone, wenn er immer das Betriebssystem aktualisiert, den Browser aktuell hält, Virenscanner und Firewalls verwendet, sichere und für unterschiedliche Anwendungen auch verschiedene Passwörter nutzt und Router sowie andere Netzwerke ständig aktuell hält.

Illegale Online-Shops

Präventionstipps gibt es selbstverständlich auch im Internet unter www.polizei-bw.de, www.polizei-beratung.de und www.bsi-fuer-buerger.de.

Zum Ende seines interessanten und anschaulichen Vortrags loggte sich Christian Hertel in das Darknet ein. Über illegale Online-Shops werden hier Rauschgift und Waffen ebenso zum Kauf angeboten wie Hacking-Software, digitale Identitäten, gestohlene Kreditkartendaten oder Zugänge zu Bankkonten.