Autor Claus Küsters mit seinem fünften Roman "Hans im Glück". Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder Bote

Buch: Claus Küsters’ neuer Roman heißt "Hans im Glück" / "Für Leser mit Köpfchen und Auffassungsgabe"

Mit "Hans im Glück" hat Claus Küsters aus Dobel seinen fünften Roman vorgelegt. Ein Buch, welches das Märchen aus der Sammlung der Gebrüder Grimm zum Ausgangspunkt nimmt, den Protagonisten Hans dann aber in die moderne Welt von heute schickt.

Dobel. Da ist der bis zur Einfältigkeit naive Märchen-Optimist eben nicht mehr nur "im Glück". Er erlebt Herausforderungen, Enttäuschungen, Hoffnungen, Begegnungen und Trennungen. Am Schluss, nach 230 intensiven Seiten, bleibt auch das Ende offen.

Ein Buch, das seinem Leser einiges abverlangt. Mal eben drüber schweifen geht nicht. Die Erzählfolge ist dicht und intensiv.

Es gibt "Eventabschnitte", wie Küsters sie nennt, aber keine Kapitelstruktur. Die Wortspiele wollen verstanden werden, wie als sich Hans und sein ehemaliger Arbeitskollege "konjunktivisch bedeutungsvoll bedeutungsleugnend zuzwinkern".

Da wechselt sich brieflicher Austausch zwischen Hans und seiner Susan ab mit geradliniger Erzählung. Zeitsprüngen zwischen Vergangenheit und Gegenwart muss man folgen können ebenso wie Handlungssprüngen oder plötzlichen Wendungen.

"Figuren und Leser werden gleichermaßen schockiert, Spannungen bewusst nicht abgebaut", so der Autor, "nichts ist vorhersehbar".

Sein Buch solle ein unterhaltsames Allerlei sein, mit einer gewissen Kühle des Stils und nie sentimental. Eher also eine Art Parabel ohne bestimmte Lehre als ein Beziehungsroman, obwohl es durchaus um Beziehungen geht. "Es ist ein Buch für quicke Leser", beschreibt der Autor, "für Leser mit Köpfchen und Auffassungsgabe – auch für die vielen Facetten der Figuren und der Geschichte selbst".

Ein Lebenselixier

Der in Dobel lebende, gebürtige Düsseldorfer Küsters hat am Pforzheimer Reuchlingymnasium Englisch, Literatur und Sport unterrichtet. Er veröffentlicht seit 30 Jahren neben Romanen auch Kurzgeschichten, Gedichte und Theaterstücke – überwiegend im Eigenverlag.

Schreiben sei für ihn ein Lebenselixier und zugleich etwas, was dem Tag Struktur gibt, sagt er. Jeden Vormittag setzt er sich für zwei bis drei Stunden hin und schreibt – von Hand. Erst am Ende wird die Geschichte korrigiert in den Computer getippt. So auch bei "Hans im Glück". "Zu Beginn weiß ich das Ende noch nicht", erklärt er seine Herangehensweise, "manchmal ist es überraschend, was mir im Verlauf einer Geschichte Kreatives einfällt, wie die Personen reagieren. Eine Art Selbstentwicklung."

Weitere Informationen: Der Roman "Hans im Glück" des Doblers Claus Küsters ist für 15 Euro in jeder Buchhandlung erhältlich (Books on Demand, ISBN 978-3-7481-6943-7).