Die beiden Freundinnen Bianca Birr und Sandra Bernd basteln gerne und sind erstmals auf dem Dobel präsent. Foto: Zoller Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Zahlreiche Aussteller zeigen ihre Produktvielfalt / Besucher sind angetan von den verschiedenen Ständen

Der Kunsthandwerkermarkt auf dem Dobel zieht einmal mehr die begeisterten Besucher an. Holzobjekte, Körbe aus Kenia oder auch recyceltes Aluminium gab es zu erstehen. Tags drauf lockte dann der Genussmarkt die Feinschmecker an.

Dobel. "Wir haben unsere Fahrt in den Schwarzwald extra auf dieses Wochenende verlegt", erklärt ein Familienvater aus Vaihingen-Enz, der gemeinsam mit Frau und Tochter Rast auf dem Dobler Dorfplatz eingelegt hat.

Auserkorenes Ziel ist ein Besuch des Kunsthandwerkermarktes im Kurhaus, um dort erneut Schreinermeister Michael Pfaff zu treffen. "Wir haben uns im vergangenen Jahr eine wunderschön gedrechselte Holzvase gekauft und möchten nun ein weiteres Exemplar bestellen", so die begeisterten Besucher. Pfaff, der seine kunstvollen Meisterwerke aus dem mehr als 100 Kilometer entfernten Schramberg erst zum zweiten Mal als Aussteller auf dem Dobel präsentiert, ist sichtlich begeistert, dass seine Wohnobjekte, gedrechselten Holzschalen und handgefertigten Holzherzen so großen Anklang finden.

Ware präsentiert trotz Sturz am Vortag

Immer dicht umringt ist auch der Stand von Bürstenmacherin Michaela Roncaldi. Trotz Sturz am Vortag war die Handwerkerin mit bandagiertem Arm vor Ort, um ihre Waren feilzubieten und die Fragen der zahlreichen Interessenten zu beantworten. Sie verarbeitet Naturhaare von Dachs, Ziege und Ross zu Rasier- und Staubpinseln oder Kleider- und Hutbürsten. "Bücher für Kinder und Erwachsene" gab es bei Autor Wilhelm Bleddin, und Christel Bold präsentierte Fotopostkarten mit Wortwitz und kecken Mundartsprüchen. In warmen Herbsttönen gab es bei Marion Zetzmann vom Dobel Shopper, Beutel und Taschen aus gehäkeltem Garn sowie gefilzte Pantoffeln.

Für die kälter werdende Jahreszeit ebenfalls bestens gerüstet war Modemacherin Evi Kum, die bereits zum wiederholten Mal ihre Modeschöpfungen und Accessoires auf der Sonneninsel präsentierte. Die kreative Schwarzwälder Designerin lebt in Altensteig-Wart. Ihre bequemen und tragefähigen Outfits sind farblich aktuell und keinem wechselnden Modetrend unterworfen. Sie verwendet nach eigenen Angaben ausschließlich Naturmaterialien wie Wolle, Leinen und Baumwolle, die auch die gebürtige Oberndorferin Passow faszinieren: "Ich nähe selbst und schätze diese individuellen Kreationen." Vielen noch unbekannt ist dabei die Geschichte der "Wohlfühlmode Baronin von Baden-Durlach", die mit einem Urgroßenkel von Prinz Ludwig von Baden, dem jüngeren Sohn Großherzogs Friedrichs I. von Baden und der Großherzogin Luise verheiratet ist.

Grundidee kommt aus dem Herzogtum

Die Vorlieben von Großherzogin Luise von Baden (1838–1923), die gerne schlichte und bequeme Kleidung "ohne Firlefanz" getragen sind als Grundidee in die Modelle von Kums Modelabel eingeflossen. Als "Mode-Schwestern" erstmals präsent waren die beiden Freundinnen Bianca Birr und Sandra Bernd. "Wir basteln gerne und wollen unser Hobby mit anderen teilen", so das Credo der umtriebigen Bastlerinnen, die sich an ihrem Stand zum "Ibiza-Style" bekennen.

Anregungen für ihre trendigen Strandtaschen und Accessoires gab es beim Besuch der Baleareninsel Ibiza. Neu und besonders begehrt gestalteten sich die Schuhgürtel, die das jüngere Publikum ansprachen. Neben farbenfrohen Seidentüchern, konnte man auch einer Künstlerin über die Schulter schauen und erleben, wie aus Blumenornamenten oder Tiermotiven wertvolle Porzellanobjekte und individuelle Kunstgegenstände entstehen. Für Hals, Ohren oder Handgelenk hatte Petra Welsche aus Pfalzgrafenweiler das passende Präsent. Ihre Ohrstecker aus Oliven-, Pflaume- oder Palmenholz sind nur wenige Millimeter groß und zeigen Motive aus der Tierwelt wie Adler, Katzen, Hunde oder Eulen. Auch Ketten, Haarspangen, Lesezeichen oder Büroklammern sind aus Holz gefertigt, sodass viele Besucher eine breite Auswahl hatten. Recyclete "Kapelkunst"-Variationen aus Aluminium zeigt Anneliese Nann. Ihr Grundmaterial stammt aus der Schweiz. Denn die ausgedienten Kaffee-Kapseln, mit denen sie ihre Schmuckdesigns kreiert, werden vom Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé gefertigt.

Korbwaren aus Kenia in bunter Gestaltung

Der Stand von Afro Négoces wartet mit bunt verzierten Korbwaren aus Khedenstroh aus Kenia auf. Die Organisation, die den kulturellen Austausch zwischen Afrika und Europa fördert, um afrikanischen Künstlern neue Märkte zu eröffnen, zeigt Kunstobjekte wie Wäsche- und Deckelkörbe, Blumentöpfe und Papierkörbe einer Frauen-Initiative im Senegal, die das Korbflechten als Haupttätigkeit während der Trockenzeit ausüben.

Wer vom Staunen und Schauen Lust auf Süßes bekam, konnte sich mit Kaffee und selbst gemachten Kuchen-Variationen am Stand des Tourismusbüros Dobel verwöhnen lassen, um dann auf dem Dorfplatz weitere Aussteller mit Holzobjekten und Geschenkartikeln zu besuchen. Tags darauf erweiterte sich der Dorfplatz dann zum Genussmarkt.