Gefragt, beliebt – aber an seiner Kapazitätsgrenze: der Lernkern im Dobler Schulhaus. Links hinten Betreuerin Sabine Schmitt. Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Betreuung: Benutzungsordnung für "Lernkern Grundschule"

Dobel. Kernzeitbetreuung im Sinne einer verlässlichen Grundschule, Mittagsbetreuung mit Mittagessen, flexible Nachmittags- mit Hausaufgabenbetreuung und dazu Ferienprogramm in allen Schulferienzeiten außer Weihnachts- und den halben Sommerferien: Dies alles leistet mittlerweile der "Lernkern", über den Förderverein der Dobler Grundschule laufend, und seit nunmehr neun Jahren sich an die Notwendigkeiten und Wünsche von Familien anpassend. Wie groß die Veränderung mittlerweile ist, beschrieb Chrisdore Kocher, Organisatorin und Betreuerin der ersten Stunde, dem Gemeinderat in seiner Dezembersitzung.

Mittlerweile gibt es 53 fest angemeldete Kinder für die Kernzeit, vor sieben Jahren waren es im Schnitt noch unter 30. Hinzu kommen einzelne Tagesanmeldungen. "Bei uns ist Leben in der Bude", beschrieb Kocher positiv einen Zustand, der andererseits an den Nerven von Betreuerinnen und Kindern zerrt: "Der Lärmpegel in unserem einzigen Raum ist hoch, es gibt keine Rückzugsmöglichkeit für die Kinder."

Kooperation mit Verein

Mit dem Musikverein habe man inzwischen für die größer werdende Zahl an Mittagessenskindern einen kooperativen Partner gefunden: Das Essen findet in dessen Probenraum statt. Auch die Waldklinik als Lieferant des Essens lobte Kocher: "Sie gehen auf nahezu jeden unserer Wünsche ein." Neben der Raumknappheit dehnen sich zugleich die Arbeitszeiten der Betreuerinnen – allein schon durch Nacharbeiten am Tagesende. Mit Praktikanten und jugendlichen Helfern stemmt das Lernkern-Team die Herausforderungen gerade so. Daher arbeitete Kocher das heraus, was sie bereits in Zusammenarbeit mit Hauptamtsleiterin Sylvia Wacker aufs Papier gebracht hatte: Die Zunahme an Nachfrage und daher notwendigem Angebot mache die Ausformulierung grundsätzlicher Parameter in Form einer Benutzungsordnung notwendig – und im nächsten Schritt eine Personal- sowie eine Gebührenanpassung.

Dass die Lernkern-Betreuung ein Standortfaktor gerade bei jungen Familien ist, bestätigte sogleich Markus Treiber (PD) und sah die Lösung der angespannten Raumsituation als vordringlich. Mit den noch festzulegenden Gebühren- und Personalzahlen seien zu viele Fragen offen, um etwas bereits per Beschluss festzulegen, bemerkte Jochen Neubauer (FuD), und auch Bürgermeister Christoph Schaack stimmte dem zu. Martina Naumann (PD) rechnet sogar mit noch steigendem Bedarf in den kommenden Jahren. Treiber regte an, rechtzeitig ausreichend Haushaltsmittel einzustellen.

Einstimmig beschloss der Rat, die Festlegung der Parameter samt Erstellung einer Benutzungsordnung zeitnah an den Verwaltungsausschuss weiterzuleiten.