Alieu Sarr (links) war in der Hinrunde einer der großen Leistungsträger bei der DJK Donaueschingen. Foto: Sigwart

Die DJK Donaueschingen überwintert in der Verbandsliga auf dem vorletzten Tabellenplatz. Thomas Wild, der Abteilungsleiter der DJK, blickt zurück auf die Herbstserie. Er hat auch eine Erklärung für die sportlich bisher nicht erfüllten Wünsche.

Herr Wild, wie ist Ihre Gefühlslage vor der beginnenden Winterpause?

Wir sind natürlich enttäuscht. Personell hatten wir bislang in dieser Saison schon einige Probleme, aber dennoch hätte für uns in manchem Spiel mehr an Punkten herausspringen können.

Sie sprechen die personellen Probleme an. Welche waren diese konkret?

Mit Beginn der Saisonvorbereitung hatten wir auf dem Papier 26 ambitionierte Spieler stehen. Von diesen zogen sich bis zum Rundenbeginn sechs Akteure zurück. Darunter war Stürmer Abu Cil, der plötzlich aus privaten Gründen in die Türkei wechselte. Von den 20 Spielern waren dann acht während dem ersten Saisonteil im Schnitt vier bis neun Wochen lang verletzt und fielen aus. Dazu, und dies muss ich auch sagen, gab es zwei, drei Spieler, von denen wir in Sachen Einstellung zur Verbandsliga auch mehr erwartet hatten.

Welche Aspekte waren dennoch positiv?

Wir hatten auch Spieler wie zum Beispiel unser Kapitän Heiko Reich, Alieu Sarr, Aaron Mößner oder Torhüter Robin Karcher, die immer 110 Prozent gaben und echte Führungsspieler sind.

Der Trainerwechsel – Tim Heine trat vor drei Wochen zurück – überraschte Sie nicht?

Nein, nach unserer 1:4-Niederlage in Lahr war Tim Heine die Resignation anzumerken. Menschlich tat uns die Trennung sehr weh, weil Tim ein hervorragender Trainer und Mensch ist. Tim wollte mit seinem Schritt einfach einen neuen Impuls setzen.

Ihr Spieler und Co-Trainer Jonas Schwer übernahm dann die Mannschaft. Was hat Ihnen an seiner Arbeit mit dem Team bislang gefallen?

Jonas hat sofort sehr viele Einzelgespräche mit den Spielern geführt. Er ist sehr positiv auf sie zugegangen.

Wird Jonas Schwer doch als Cheftrainer ins Frühjahr gehen?

Die Entscheidung ist weiterhin offen. Jonas würde bis zum Sommer bereit stehen, falls wir keine gute externe Lösung finden. Jonas Schwer würde aber gerne vor allem als Spieler weitermachen. Wir haben im Dezember die ersten Gespräche.

Warum schafft die DJK noch den Klassenerhalt?

Es wird schwer, aber es ist nicht unmöglich. Insgesamt, so denke ich, hat die Verbandsliga im Niveau aufgrund dieser langen Corona-Problematik etwas nachgelassen. Die Liga ist ausgeglichener geworden. Wir hoffen, dass wir mit zwei, drei punktuellen Verstärkungen in die Frühjahrsserie gehen können. Und wir werden eindringlich mit jenen Spielern in der Vorbereitung sprechen, mit deren Einstellung wir bislang nicht so zufrieden waren. Wenn das ganze Paket stimmt, dann haben wir eine Chance auf den Klassenerhalt. Aber wir sind auch realistisch genug, jetzt schon zweigleisig für die kommende Saison zu planen.

Was würde ein Abstieg für die DJK in die Landesliga denn bedeuten?

Klar, es wäre sehr bitter, aber davon würde für uns auch die Welt nicht untergehen. Wir setzen auch mittelfristig auf unsere eigenen Talente.