Das Trumpf-Tochterunternehmen Q.ANT hat ein Verfahren entwickelt, das die Serienfertigung von Quantencomputer-Chips ermöglichen soll. (Archivbild) Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Das zum Familienunternehmen Trumpf gehörende Start-up Q.ant soll in spätestens fünf Jahren einen voll funktionsfähigen Quanten-Chip entwickeln

Ditzingen - Das schwäbische Hightech-Unternehmen Trumpf investiert über ein Start-up massiv in Chips für Quantencomputer. Diese Chips lassen sich in gewöhnliche Großrechner einbauen, die keine besondere Kühlung brauchen, wie der Vizechef der Geschäftsführungs von Trumpf, Peter Leibinger, am Donnerstag in Ditzingen (Kreis Ludwigsburg) sagte. Der Einsatz von industriellen Quantencomputern rücke mit dieser Technik „ein ganzes Stück näher“.

Quantencomputer können bestimmte Aufgaben wesentlich schneller und effizienter lösen als klassische Computer - etwa die Auswertung und Verarbeitung von Daten für die Telefonie. Leibinger nannte als Beispiele das Erforschen von Molekülen in der Pharmabranche oder das Sortieren von Postpaketen. Es handele sich um hochspezielle Anwendungen: „Man darf sich nicht vorstellen, dass der Quantencomputer den Universalrechner, den wir heute haben, vom iPhone, im Auto bis zum Schreibtisch, ersetzen wird.“

Quanten-Chip soll in den nächsten fünf Jahren entwickelt werden

Das zum Familienunternehmen Trumpf gehörende Start-up Q.ant wolle in spätestens fünf Jahren einen voll funktionsfähigen Quanten-Chip entwickeln, der heutige Computer ergänze und leistungsfähiger mache. Trumpf investiert einen nicht genauer bezifferten zweistelligen Millionenbetrag.

Leibinger lobte das Forschungsprogramm der Bundesregierung in diesem Bereich. Berlin hatte im weltweiten Wettlauf um die Technik der Zukunft zwei Milliarden Euro für die Entwicklung von Quantencomputern freigegeben. Ziel sei es, innerhalb der nächsten fünf Jahre einen konkurrenzfähigen Quantencomputer „Made in Germany“ zu bauen, hatte es im Mai geheißen.