Seit Wochen gibt es Diskussionen um die Freien Wähler Niedereschach, die einen anderen Kurs einschlagen, als die übrigen Kreis- und Ortsverbände. Zudem sind die Niedereschacher aus dem Kreisverband ausgetreten. Deshalb wurde eine Namensänderung gefordert.
„Rechtsradikales Gedankengut hat bei uns keinen Platz“, stellte Walter Klumpp, Vorsitzender der Kreistagsfraktion der Freien Wähler vor rund zwei Wochen klar. Der Kreisvorstand, die Kreistagsfraktion und die Stadt- sowie Ortsvereine distanzierten sich klar von Gemeinderatsmitglied Rüdiger Krachenfels.
Dieser antwortet nun seinerseits in einem offenen Brief, den er an die Kreis- und Ortsverbände der Freien Wähler im Schwarzwald-Baar-Kreis geschickt hat.
„Wir, die Freien Wähler in Niedereschach, setzen uns für eine offene, konstruktive und sachorientierte Diskussion mit den Bürgern vor Ort ein, ebenso für Freiheit und Unabhängigkeit“, schreiben sie an Walter Klumpp, den Vorsitzenden der Kreistagsfraktion der Freien Wähler.
„Schätzen unsere Demokratie“
„Wir schätzen unsere Demokratie und setzen uns für diese wunderbare Gesellschaftsform ein. Rechtsradikales Gedankengut hat bei uns keinen Platz“, behauptet die Niedereschacher Gruppierung.
„Respektvoller und menschenwürdiger Umgang mit allen Menschen ist für uns selbstverständlich. Diese Erklärung des Kreisvorstands der Freien Wähler unterschreiben wir voll und ganz“, heißt es in dem Schreiben, das Rüdiger Krachenfels auch der Presse zur Verfügung stellte.
„Was wir nicht verstehen ist, dass Sie der Meinung sind, unsere Äußerungen würden in keiner Weise dieser Philosophie und diesen Werten entsprechen.“
„Urteil lediglich pauschal“
Krachenfels kritisiert, dass vom Kreisverband keine konkreten Beispiele genannt worden seien. „Ihr Urteil war lediglich pauschal. Unserer Überzeugung nach gehört zu einer echten Demokratie der Disput und die Kontroverse. Erst nachdem alle Argumente, alle Interessen, Wünsche und Sorgen zu einem Thema auf dem Tisch liegen, kann ein ausgewogener Kompromiss erzielt werden. Nur solche Kompromisse erhalten schließlich die Akzeptanz in der Bevölkerung und diese Akzeptanz ist in einer demokratischen Bürgergesellschaft wesentlich“, heißt es in dem Brief.
„Der von Ihnen erwähnte Austritt der Freien Wähler Niedereschach aus dem Kreisverband am 25. Mai letzten Jahres hatte übrigens ausschließlich finanzielle Gründe“, erläutert Krachenfels.
„Da wir seit Jahren keine Leistungen vom Kreisverband bezogen hatten und nur deshalb ein gebührenpflichtiges Girokonto bei der Bank aufrecht erhalten hatten, wollten wir auch keine Beiträge mehr an den Kreisverband leisten. Wir sehen daher aktuell keinen Grund, den Namen unserer Wählervereinigung von „Freie Wähler Niedereschach“ in irgendetwas anderes umzubenennen.