Auf die Doppelsporthalle sind viele sporttreibenden Vereine angewiesen. Foto: Alt

Es geht ihnen um nichts weniger als die Zukunft. Die Handballsportgemeinschaft schlägt Alarm und warnt vor kurzsichtigen Entscheidungen bei der Planung des Ersatzbaus für die ABG-Sporthalle.

Rottweil - In einem Schreiben äußert die Handballsportgemeinschaft (HSG) ihre Bedenken in Bezug auf die aktuellen Planungen für einen Ersatzbau für die sanierungsbedürftige ABG-Sporthalle und bittet die Entscheider – Gemeinderat und Stadtverwaltung – diese zu überdenken.

Die HSG, das sind Handballsparten der Stammvereine TSV Bühlingen, SV Hausen, TSV Rottweil, TSV Göllsdorf und SV Zimmern, befürchtet langfristig – genauso wie etwa die Turner – künftig keinen leistungsbezogenen Wettkampfsport in den Rottweiler Hallen mehr anbieten zu können. Schon heute sei dies nur teilweise möglich.

Großer gesellschaftlicher Beitrag

"Die Vereine leisten so einen großen gesellschaftlichen Beitrag in Rottweil und der Umgebung, der gefühlt zur Gewohnheit geworden ist und erst vermisst wird, wenn er in diesem Umfang nicht mehr geleistet werden kann", heißt es in dem mehrseitigen Schreiben. "Es geht hier um nichts anderes als die Zukunft einer lebenswerten Stadt. Durch kurzsichtige Entscheidungen wird diese jedoch in Gefahr gebracht", findet die HSG klare Worte.

Zwar sei man für die Unterstützung der Stadt – die Vereine dürfen kostenlos die Hallen nutzen – dankbar, dennoch gebe es bereits jetzt Engpässe bei den Hallenkapazitäten. "Hinzu kommt, dass ein steigendes Leistungsniveau auch den erforderlichen Trainingsbedarf erhöht. Dies bedeutet für uns als HSG, dass wir bereits mit neun Einheiten in privaten Hallen trainieren."

Einheiten für mehr als 350 Handballer

Die HSG erklärt: Durchschnittlich absolvieren 15 Handballerinnen und Handballer je Mannschaft jede Woche 14 Stunden an Übungseinheiten. In den städtischen Hallen sowie in der Halle der Gemeinde Zimmern werden weitere knapp 30 Trainingseinheiten je 1,5 Stunden durchgeführt. "Somit ermöglichen wir über 350 Handballerinnen und Handballern jede Woche ein bis zwei Übungseinheiten – mit einer Hallenkapazität von 60 Stunden." Dabei sei der Spielbetrieb an Wochenenden noch gar nicht berücksichtigt und auch nicht die anderen sportlichen Angebote wie Gymnastik oder Aerobic.

Wie Zuverlässig ist die Doppelsporthalle?

Zudem treibt die HSG in diesem Zusammenhang der Zustand der Doppelsporthalle um, auf deren noch langjährige mögliche Nutzung Stadtverwaltung und Gemeinderat innerhalb der Hallendiskussion immer wieder verwiesen. Die Doppelsporthalle ist für den Trainingsbetrieb der HSG existenziell. Falle sie etwa wegen einer Sanierung weg, stünden die Sportler quasi auf der Straße. Wie die Handballer schreiben, habe sich im November ein Deckenelement gelöst. Das sorge nun für weitere Bedenken in Bezug auf die verlässliche Nutzung – nicht nur für die HSG, sondern für alle Sporttreibenden sowie die Schüler.

Planung mit Weitblick

"Unseres Erachtens ist es unabdingbar, eine Alternative zu haben, um gegebenenfalls ausweichen zu können. Bei den letzten Hallen-Um- oder-Neubauten in Rottweil und den Teilorten wurde dies nicht betrachtet. Die Entscheidungen wurden mit zu wenig Weitblick in die Zukunft getroffen", schreibt die HSG. "Wir fordern daher, dass dieses Mal mit entsprechendem Weitblick und Verstand eine Halle geplant wird, die auch einen ordentlichen Spielbetrieb zulässt. Und hierzu gehören nicht nur die entsprechenden Spielfeldabmessungen, sondern auch die passende Infrastruktur, um an Spieltagen eine ordentliche Bewirtung der Gäste zu ermöglichen. Denn je hochklassiger hier die sportlichen Veranstaltungen sind, desto mehr Gäste müssen anwesend sein, um kostendeckend agieren zu können."