Die Pfarrer-Sieger-Straße wird erst 2024 saniert. Quelle: Unbekannt

Höhere Verschuldung oder die Infrastruktur verlottern lassen? Es spricht alles dafür, dass Lauterbach den ersteren Weg wählt, wie bei der Vorberatung des Haushaltsplans 2022 im Gemeinderat deutlich wurde.

. "Der Haushalt ist geprägt durch Investitionen, die geschoben wurden", eröffnete Bürgermeister Norbert Swoboda die Vorstellung des umfangreichen Zahlenwerks. Die Liste an Maßnahmen sei umfangreich. "Das bringt leider eine recht hohe Verschuldung mit sich", bedauerte er. Auf der anderen Seite könnten so die niedrigen Zinssätze genutzt werden, die Kredite sind also günstiger.

Die Neuverschuldung steigt nach Abzug der Tilgung um rund 430 000 Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt bei 890 Euro. Werden die Schulden der Eigenbetriebe hinzugerechnet, liegt der Wert bei 1500 Euro pro Kopf. Allerdings könnten diese Schulden durch Beiträge abgetragen werden, sagte Swoboda.

Bei der Gewerbesteuer wurde erneut ein Wert von 350 000 Euro angesetzt, wie Kämmerer Alexander Hofer erläuterte. Im vergangenen Jahr erhielt die Gemeinde eine Kompensationszahlung von 118 000 Euro aufgrund von Ausfällen durch die Corona-Pandemie. Diese Zahlungen fallen aber nun weg.

Kommandant Bernd Haas erläuterte die Situation bei der Feuerwehr, die von der Gemeinde finanziert wird: "Wir haben einen Rückstau bei den Anschaffungen, beispielsweise beim Digitalfunk", sagte er. Hier sollen im kommenden Jahr Anschaffungen erfolgen. Allerdings: Man setzt nicht alleine auf die digitale Karte. "Wir behalten das analoge System", sagte Haas. Bei der Flutkatastrophe im Ahrtal sei der Digitalfunk abgesoffen, daher wolle man zweigleisig fahren. Zudem sollen Atemschutzgeräte und ein Rauchvorhang und neue Spinde angeschafft werden.

Stefan Weinmann lag die Nahwärmeversorgung am Herzen. "Hier sollten einige 10 000 Euro in den Haushaltsplan hinein", forderte er. Damit sollten potenzielle Interessenten ermittelt und der derzeitige Heizungsbestand in den betreffenden Gebieten aufgenommen werden.

Swoboda sah den Druck hier noch nicht so hoch, zumal sich der Ausbau der Pfarrer-Sieger-Straße von 2023 auf 2024 verschiebe. Eine Planungsrate wird aber in den Haushalt eingestellt – sofern der Gemeinderat dem in seiner nächsten Sitzung am kommenden Montag, 20. Dezember, zustimmt.