Ursula Miola (stehend) besuchte mit einigen Mitgliedern der neu gegründeten Jugendpolitikgruppe den Niedereschacher Gemeinderat. Foto: Bantle

Der Nachwuchs will sich in die Kommunalpolitik einbringen. Mitglieder der neu ins Leben gerufenen Jugendpolitikgruppe stellten sich und ihre Anregungen jetzt im Gemeinderat vor.

Niedereschach - Die Jugendpolitikgruppe für Niedereschach hat sich unter der Leitung der pensionierten Pädagogin Ursula Miola beim Jugendpolitiktag der Klassenstufe 5 bis 10 der Gemeinschaftsschule Eschach-Neckar in Deißlingen zusammengefunden.

Dort erörterte sie unter Beteiligung eines externen Moderators Themen wie Freizeitmöglichkeiten, Jugendarbeit, Mobilität und Schule. Und man entschied sich, weiter aktiv zu bleiben.

Zahlreiche Anregungen

Ursula Miola berichtete, wie es zur Gründung der Jugendpolitikgruppe gekommen war. Gelähmte Demokratie, eine Flut von Gesetzen und Regularien seitens der Politik, auf der anderen Seite der Paragraf 41 Gemeindeordnung: "Die Gemeinde soll Kinder und muss Jugendliche bei Planungen und Vorhaben, die ihre Interessen berühren, in angemessener Weise beteiligen".

Daraus sei die Idee entstanden, einen interkommunalen Jugendpolitiktag ins Leben zu rufen. Jede Menge Ideen und Anregungen seien daraus hervorgegangen, die in den Besprechungen der einzelnen Gruppen vor Ort in Deißlingen, Dauchingen und Niedereschach weiter ausgearbeitet wurden. Nun trugen sie die Jugendlichen im Gemeinderat vor.

Überfüllte Schulbusse

Was dabei alles auf den Tisch kam, war dem Ratsgremium oft gar nicht bekannt. Dass zum Beispiel in den Schulbussen zu Stoßzeiten unzumutbare Zustände herrschen – mit teilweise mehr als 50 Schülern in zu kleinen Bussen, verbunden mit Stress und Drängeleien. Kleinere würden gegen die Türen gedrückt, während Ältere ihre Sitzplätze behaupteten. Aber auch Lösungen wurden aufgezeigt. So würde die Ausbildung älterer Schüler zu sogenannten Bus-Paten helfen; als Ansprechpartner könnten sie bei Stresssituationen deeskalieren.

Autos an Haltestellen

Auch die Sicherheit war ein Thema. So würden Autos auf den Haltestellen abgestellt, und die Schüler müssten deswegen auf der Straße ein- und aussteigen. Ursula Miola rief ihre Mitbürger auf, wer gerne morgens schon um 5 oder 6 Uhr aufsteht, könnte beim Ein- und Aussteigen an den Haltestellen auf die Sicherheit der Kinder hinwirken.

Gefahr in der Dauchinger Straße

Als problematisch wurden auch die Zustände an der Dauchinger Straße beschrieben. Viele Schüler sind dort zur Ortsmitte und zur Schule unterwegs. Schwere Lastwagen, die die Gehsteige mitsamt den angebrachten Pollern in den engen Kurven überfahren und damit eine ernsthafte Gefährdung für die Schüler darstellen, seien an der Tagesordnung; die Jugendlichen präsentierten dazu auch Bilder und Videos. Umgehungsstraße oder Ampellösung wurden als Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt, verbunden freilich mit der Einsicht, dass sich die Gemeinde schon seit Jahren um Abhilfe bemühe, jedoch eben auch nicht vorankomme.

Noch viele weitere Beispiele für Mängel und Verbesserungen bis hin zum unansehnlichen Geländer beim Kindergarten/Pfarrhaus wurden aufgezeigt.