Kinder aus den Außenbezirken, die auf die Grundschule in Schweighausen gehen, werden derzeit noch vom Gemeindebus abgeholt. Über Einstellung dieses Angebots hat der Gemeinderat jedoch noch keine Entscheidung getroffen. Foto: Gemeinde

Eigentlich sollte der Schuttertäler Gemeinderat am Dienstag die Einstellung des Gemeindebusses in die Seitentäler beschließen. Nachdem aber Eltern Kritik an geäußert haben, wurde das Thema zurückgestellt. Angestrebt wird eine Kooperation mit Seelbach.

 
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Die Einstellung des Gemeinde-Schulbusses für Grundschulkinder in Schweighausen zum Ende des Schuljahres sorgt seit Bekanntgabe der Verwaltung für Unmut bei den betroffenen Familien . Daher sind zur Sitzung des Gemeinderats, bei der die Einstellung des Busses beschlossen werden sollte, auffallend viele Eltern von Grundschülern erschienen.

Bürgermeister legt die Sicht der Gemeinde dar

Regina Zehnle sprach als Vertreterin der Eltern und bemängelte zunächst, dass die Betroffenen aus der Presse erfahren hatten, dass der Bus eingestellt werden soll. Es habe „keine vorherige Kommunikation vonseiten der Gemeinde“ gegeben. Grund für die Sorgen der Eltern ist, dass die Straßen in den abgelegenen Gebieten im Bergdorf in einem schlechten Zustand und nicht beleuchtet sind. Falls es den Bus nicht mehr geben würde, müssten die Eltern die Fahrt ihrer Kinder zur Schule übernehmen. Das wäre eine schwere Last für die Familien. Die Eltern appellierten daher an die Verwaltung, dass eine Lösung gefunden werden sollte.

Bürgermeister Matthias Litterst erklärte anschließend die Situation aus Sicht der Gemeinde. In den Außenbezirken werde es im kommenden Schuljahr keine Grundschüler geben, die befördert werden müssten. Die Gemeinde hatte Kinder und Jugendliche, die auf die weiterführenden Schulen gehen, bisher aus Kulanz mitgenommen – „sofern Platz war und der Fahrplan passte“.

Gemeinden könnten zusammenarbeiten

Litterst erklärte hier, dass für die Beförderung der Schulträger zuständig sei– in diesem Fall die Gemeinde, in der sich die Schule befindet. Nach einem Telefonat mit dem Landratsamt habe er bestätigt bekommen, dass diese Fahrten nicht mehr bezuschusst werden, weil die Gemeinde Schuttertal nicht Schulträger der weiterführenden Schulen ist. Zudem stelle sich die Frage der Gleichbehandlung. „Was sagen wir Eltern aus dem Michelbrunn, Kambach, Durenbach, die eine weiterführende Schule besuchen?“

Am Tag vor Gemeinderatssitzung gab es ein Gespräch mit Eltern und dem Bürgermeister. Die Eltern hatten aus dem Landratsamt erfahren, dass es eine Ausnahmeregelung geben könnte, sollte sich die Gemeinde Seelbach an den Kosten der Beförderung beteiligen. Litterst hat seinerseits mit dem Sachbearbeiter in Offenburg gesprochen und eine klare Aussage erhalten: „Ohne Grundschüler – keine Bezuschussung.“ Sollten sich die beiden Gemeinden auf eine Sonderlösung einigen, würde man sich das anhören. Die Eltern hatten daher darum gebeten, die Entscheidung zu vertagen, um mit der Verwaltung in Seelbach zu sprechen.

Kurt Weber (CDU) stellte daher den Antrag, dass die Entscheidung vertag werden sollte. Dem schlossen sich Stefan Ohnemus und Sebastian Mellert (beide CDU) an. Ein Vertagung wäre sinnvoll, das es keinen Zeitdruck gebe. Bürgermeister-Stellvertreter Klaus Winterer sagte, der Königsweg sei, das Gespräch mit Seelbach zu suchen. Der Rat stimmte der Vertagung geschlossen zu.

Info – Bus fährt nur noch in Schweighausen

Außer im Ortsteil Schweighausen wurde die gemeindlichen Schulbusse schon von längerer Zeit eingestellt, weil es keine oder zu wenige Grundschulkinder in den Außenbezirken gab. Seither organisieren sich Eltern mit Fahrgemeinschaften und bekommen entsprechende Fahrkosten vom Landratsamt erstattet. Nur in Schweighausen gibt es derzeit noch einen Schulbus, weil es dort in den Außenbereichen in diesem Schuljahr noch Grundschüler gibt. Diese Kinder gehen nach den Sommerferien auf eine weiterführende Schule.