Das Reiseportal von Lidl: Der Discounter will sich offenbar aus dem Reisegeschäft zurückziehen. Foto: Imago/Rüdiger Wölk

Traumurlaub zum kleinen Preis, so wirbt Discounter Lidl für seine Urlaubsreisen. Zum Jahresende könnte damit Schluss ein. Offenbar will sich Lidl aus dem Reisegeschäft zurückziehen.

Lidl will sich offenbar aus dem Reisegeschäft zurückziehen. Der Grund könnte die Insolvenz des Reiseveranstalters FTI sein. Das berichtet das Branchenportal „FVW“. Der Neckarsulmer Discounter wollte sich auf Nachfrage nicht dazu äußern.

 

Das Branchenportal beruft sich dabei auf eine Mitteilung, die an die Geschäftspartner von Lidl- Reisen geschickt wurde, wonach der Discounter sein Reisegeschäft Ende 2024 beenden wolle. Lidl-Reisen war neben Tchibo und Aldi vor 18 Jahren einer der Pioniere beim Urlaubsverkauf über den Handel.

Das mögliche Aus von Lidl-Reisen könnte mit der Insolvenz von FTI zusammenhängen. Wie „FVW“ schreibt, ist die FTI-Tochter Big Xtra ein wichtiger Geschäftspartner. Die ging aber im Juni mit dem Mutterkonzern FTI in die Insolvenz. Weitere Partner sind offenbar Falk Travel und Coral Travel.

Ab 2016 versuchte sich Lidl-Reisen sogar vorübergehend im Veranstaltergeschäft. Doch 2020 – kurz nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie – änderte Lidl seine Strategie und trat wieder ausschließlich als Reisevermittler auf, wie das Branchenblatt weiter schreibt.

Der von Lidl-Reisen vermittelte Jahresumsatz wird auf rund 200 Millionen Euro geschätzt. Vermittelt werden unterschiedlichste Angebote – vom Hotel über die Pauschalreise bis zur Kreuzfahrt oder etwa dem Familienurlaub. „Buchen Sie Ihren perfekten Urlaub“, heißt es nach wie vor auf der Internetseite. Lidl-Reisen können derzeit noch bis Ende 2025 gebucht werden, wie eine Abfrage in der Suchmaske zeigt.

Bereits 2023 hatte Kaffeeröster Tchibo das Ende seiner Reisesparte bekannt gegeben.