Mitte 2023 soll von hier eine Abbiegespur auf den Parkplatz des dann geöffneten Norma-Marktes führen. Foto: Biermayer

Die Ansiedlung eines Normas war das bestimmende Thema der letzten Gemeinderatssitzung in Ostelsheim. Der Lebensmittel-Discounter stellte sich vor, die Gemeinderäte hatten nichts einzuwenden. Bereits Mitte 2023 soll eröffnet werden.

Ostelsheim - Das Interesse der Bürger an dem Thema war so groß, dass in der Gemeindehalle nochmals Stühle geholt werden mussten. Bürgermeister Jürgen Fuchs war sichtlich stolz auf den Erfolg, wieder ein Lebensmittelgeschäft in Ostelsheim anzusiedeln. Man bemühe sich seit der Schließung des "nah und gut…"-Marktes vor fast zehn Jahren um einen Ersatz. "Wir haben viel probiert und viele Rückschläge erlebt", so Fuchs.

Darum freue er sich sehr, dass man mit Norma einen guten Partner gefunden habe. Für den Ort sei das sehr wertvoll. Deshalb habe man auf schon einen städtebaulichen Vertrag unterschrieben. Unter dem Options- und Kaufvertrag fehle nur noch die Unterschrift.

Bäcker-Café kommt ebenfalls

Dann stellte Frank Baderschneider, Niederlassungsleiter von Norma, das Unternehmen und dessen Pläne für Ostelsheim vor. 1100 Quadratmeter Verkaufsfläche seien am Ortsausgang Richtung Dätzingen auf der Hangseite geplant. Dazu komme ein Bäcker-Café mit 100 Quadratmetern. Dieses befinde sich aber in einem separaten Bau. So seien unabhängige Öffnungszeiten, wie zum Beispiel sonntags, möglich. 1750 Artikel würden im Markt angeboten. Darunter seien Bio-Artikel, vegane und glutenfreie Produkte sowie Erzeugnisse aus der Region.

Normas Expansionsleiter Till Krieger ging dann noch genauer auf den Bau ein. Das knapp 0,6 Hektar großen Grundstück solle über eine Abbiegespur der Landstraße erreichbar sein. Dort seien dann die Filiale, der Bäcker mit Außenterrasse und 73 Stellplätze. Die Anlieferungsrampe für LKW sei ortsauswärts gewandt.

Insgesamt sehe der Markt von außen aus, wie die aktuell gebauten anderen Norma-Märkte auch. Auf einer weiß gehaltenen und verglasten Front sitzt ein begrüntes Pultdach. Dessen Vorderseite wird von anthrazitfarbenen Aluwellen abgedeckt. Darauf befindet sich eine Bordüre in Rot mit dem Bekannten Norma-Logo. Herausfordernd sei die starke Hanglage des Geländes, so Krieger weiter. Man habe da aber bauliche Lösungen gefunden. Die Rückseite des Gebäudes, in der sich das Lager befindet, verschwindet so fast im Hang.

Baderschneider sprach von bis zu 15 Arbeitsplätzen, die die neue Filiale schafft. Dazu bevorzuge man beim Bau ortsansässige Firmen. Auch gebe es keinen Generalunternehmer beim Bau, sondern alles laufe über Norma. Und danach bleibe das Projekt in Firmenhand. Zudem helfe man bei der Planung, wo man kann. Das Verhältnis zur Verwaltung sei gut.

"Mitte 2023 wollen wir eröffnen"

Klaus Richter (FWV) zeigte sich sehr glücklich über das Projekt, erkundigte sich aber noch nach dessen Zeitplan. "Mitte 2023 wollen wir eröffnen", antwortete Baderschneider. Christine Schweizer (FWV) fragte nach der Art der Arbeitsplätze, die entstünden. Der Niederlassungsleiter erklärte, es sei von Voll- und Teilzeitstellen, über Azubis, Aushilfen und den Filialleiter alles dabei. Julia Dreßler (UO) wollte wissen, wie oft der Markt denn beliefert werde und ob dies auch nachts geschehe. Ein bis zwei Mal am Tag, so Baderschneider. Wobei der Tag hier von 6 bis 22 Uhr gehe. Eine Nachtlieferung sei wünschenswert, müsse aber im weiteren Planungsverlauf vom Gemeinderat genehmigt werden.

Der Gemeinderat entschied sich anschließend einstimmig dafür, ein Planungsbüro mit dem Bebauungsplan zu beauftragen. Die Kosten hierfür trage Norma, war Bürgermeister Fuchs wichtig. Der Planer Thomas Sippel erklärte dann die folgenden Schritte. Vielfältige Gutachten müssten erstellt werden und mit den zuständigen Ämtern abgeklärt werden. Klar sei aber jetzt schon, dass Ausgleichsmaßnahmen fällig werden. Wichtig sei aber, dass man im straffen Zeitplan bleibe. Der Gemeinderat fasste sogleich einstimmig den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan.

Interessant war, dass danach das Gremium eine Stellungnahme zu der Erweiterung des Lidls und des Aldis in Weil der Stadt abgeben sollte - normalerweise nur eine Formalie. Denn auf dem Plan für die Region war der geplante Norma in Ostelsheim noch nicht eingetragen. Dies werde folgen, versicherte Sippel. Der Gemeinderat stimmte zu.

Übrigens wird der Norma in Ostelsheim nicht den in Weil der Stadt ersetzen. Dies verriet Till Krieger im Gespräch mit dem Schwarzwälder Bote. Man habe das geprüft. Die beiden Standorte würden aber nicht im Widerspruch zueinander stehen.