Der Sparkassen-Vorstand mit Arendt Gruben (rechts) und Florian Klausmann (links) sowie die Leiterin Nachhaltigkeitsmanagement, Lisa Pfaff, begrüßen Dirk Steffens in der voll besetzten Neuen Tonhalle in Villingen. Foto:  

TV-Moderator Dirk Steffens forderte beim Sparkassen-Forum in Villingen eine andere Herangehensweise in der Klimaschutz-Debatte.

Die Sparkasse Schwarzwald-Baar hatte am Mittwochabend zu ihrem Sparkassen-Forum mit Dirk Steffens eingeladen. Es ging an diesem Abend um ein Thema, das laut Steffens momentan keine Konjunktur hat: um Nachhaltigkeit. Und dennoch lockte der bekannte TV- Moderator und Wissenschaftsjournalist rund 900 Gäste in die voll besetzte Villinger Tonhalle.

 

Dass Nachhaltigkeit bei der Sparkasse Schwarzwald-Baar hoch im Kurs ist, machte der Vorstandsvorsitzende Arendt Gruben eingangs deutlich. Sie passe sehr gut zur DNA der Sparkasse Schwarzwald-Baar, weshalb das Kreditinstitut seit vielen Jahren mehr in dieses Thema investiere, als es müsste.

So kompensiere die Sparkasse ihren CO2- Fußabdruck vollständig regional durch den Humusaufbau eines regionalen Landwirts. Hinzu kommen Aufforstungs- und Azubi- Projekte sowie die Vergabe des Nachhaltigkeitspreises an regionale Unternehmen: „Wir investieren in die Nachhaltigkeit, weil uns das Thema am Herzen liegt“, betonte Gruben.

Leben über den Verhältnissen

Dirk Steffens erläuterte zu Beginn seines Vortrags mit dem Titel „Katastrophe Mensch? Wie wir die Welt verändern“ kurz, weshalb viele Menschen keine Lust auf Nachhaltigkeit und Klimakrise haben: „Dieses Thema wird immer nur negativ diskutiert, weil es in den Diskussionen oftmals nur um Verzicht geht. Wir werden bevormundet und natürlich entwickeln wir dann erstmal eine Abwehrhaltung.“ Das sei die völlig falsche Herangehensweise. „Eigentlich geht es beim Umwelt- und Klimaschutz um die Erhaltung von Gesundheit und dauerhaften Wohlstands.“

Er zeigt Perspektiven auf

Verbote führen nicht zum Ziel. Diese Aussage zeigte im Saal Wirkung. Und er schaffte genau das, was er Klimaschützern, Politikern und sogar Medien vorwirft: Er zählte nicht Verbote und Einschränkungen auf, sondern vermittelte den Zuhörerinnen und Zuhörern ein Verständnis für die Zusammenhänge.

So verdeutlichte Steffens, „dass es nicht darauf ankommt, was wir essen, sondern wie das Essen produziert wird“. Es gehe nicht darum, keine Bratwurst zu essen, sondern welche. Mit der Wahl der Produkte könne man entweder klimafreundlich agieren, oder man habe eben „ein Treffen der Vereinten Nationen auf dem Frühstückstisch“ stehen.

Mehr Optimismus

Auch beim Thema Reisen gelte es zu differenzieren: „Tourismus finanziert ganz viel, was wir Naturschutz nennen. Denn die Natur hat in Urlaubsregionen einen Wert.“ So seien die Pflege und das Sauberhalten von Sandstränden für Urlauber eine Art von Umweltschutz, der ohne den Tourismus vermutlich nicht betrieben würde.

Abschließend motivierte Dirk Steffens die Anwesenden, mit mehr Optimismus an die Sache heranzugehen: „Ja, wir haben massive Probleme, aber wir haben noch viel mehr Lösungen in der Tasche. Wir müssen aufhören, Ideologie-Debatten zu führen. Und es ist auch nicht klug, zu viele Knöpfe zu drücken, deren Wirkung wir nicht kennen und nicht verstehen.“

Mit Herz und ein bisschen Menschenverstand kommen wir ans Ziel, davon zeigte sich Steffens auch im anschließenden Podiumsgespräch mit Arendt Gruben und Lisa Pfaff, der Leiterin des Nachhaltigkeitsmanagements der Sparkasse, überzeugt.