Bischof Klaus Krämer bedankt sich bei allen Katholiken für die Beteiligung an der Kirchengemeinderatswahl. Foto: Christoph Schmidt/dpa

Der Wahlleiter nennt den diözesanen Entwicklungsprozess „Kirche der Zukunft“ als einen Grund für die gestiegene Wahlbeteiligung

Angesichts einer Wahlbeteiligung von 22,6 Prozent bei der Kirchengemeinderatswahl in der Diözese Rottenburg-Stuttgart spricht Bischof Klaus Krämer allen Katholiken, die von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht haben, seinen Dank aus und sagt: „Mit ihrer Stimmabgabe haben sie einen aktiven Beitrag zur Gestaltung unserer Kirche geleistet.“ Im Vergleich zur vorangegangenen Wahl 2020, bei der die Wahlbeteiligung bei 19,6 Prozent lag, konnte dieses Jahr eine erhöhte Beteiligung verzeichnet werden.

 

Krämer dankt auch allen, die sich für die Wahl der Kirchengemeinde- und Pastoralräte haben aufstellen lassen. „Ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und sich für die kommenden fünf Jahre in den Dienst ihrer Heimatgemeinden zu stellen, ist ein wertvolles Zeichen des Engagements und der Nächstenliebe“, sagt der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Seit über fünf Jahrzehnten betone das so genannte „Rottenburger Modell“ in der Diözese Mitbestimmung und Eigenverantwortung als die beiden zentralen Elemente in der Organisation und Leitung der rund 1000 Kirchengemeinden und der 100 Gemeinden für Katholiken anderer Muttersprache.

Der Pfarrer leite darin die Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem Kirchengemeinderat. „Mit diesem kooperativen Modell besteht die Möglichkeit zu echter Teilhabe und ich wünsche Ihnen allen, die Sie gewählt wurden, Gottes reichen Segen und eine glückliche Hand bei anstehenden Entscheidungen.“

Positive Bilanz

Diözesanratssprecher Johannes Warmbrunn zieht eine positive Bilanz der Kirchengemeinderatswahl 2025 und sagt: „Zunächst freue ich mich über die gestiegene Beteiligung an der Kirchengemeinderatswahl. Das ist ein sehr erfreuliches und ermutigendes Zeichen. Besonders freue ich mich über den leicht gestiegenen hohen Frauenanteil von 54 Prozent (2020: 52 Prozent). Damit sind die Frauen auch künftig in den Räten unserer Diözese stark vertreten. Der Altersdurchschnitt der Gewählten liegt mit 51 Jahren höher verglichen mit 2020 (50 Jahre). Der Anteil der jungen Erwachsenen zwischen 20 und 25 Jahren liegt bei 4,13 Prozent, davon sind 75,98 Prozent zum ersten Mal in einem Kirchengemeinderat mit dabei. Dieses starke Ergebnis ist ein gutes Zeichen für das Interesse der jungen Erwachsenen und der Frauen an den Diensten und Ämtern der Kirche. Hier dranzubleiben, muss auch weiterhin ein zentrales Anliegen sein. (...)“

Die konstituierenden Sitzungen der neuen Kirchengemeinderäte sollten so schnell wie möglich stattfinden, sagt Weihbischof Matthäus Karrer, Leiter der für die Wahl zuständigen Hauptabteilung „Pastorale Konzeption“ im Bischöflichen Ordinariat. „Uns ist es sehr wichtig, dass die Verpflichtung der Neugewählten in einem Gottesdienst und damit öffentlich erfolgt.“

Entwicklung in Diözese

Für die gestiegene Wahlbeteiligung im Vergleich zur vorherigen Wahl sieht Karrer einen Grund im diözesanen Entwicklungsprozess „Kirche der Zukunft“, der bei der Frühjahrssitzung des Diözesanrats ins Leben gerufen wurde.

In dieser Sitzung hatte Bischof Krämer darauf hingewiesen, dass die katholische Kirche in Württemberg am Ende dieser Transformation eine neue Gestalt annehmen werde und es als „große Chance“ bezeichnet, an diesem Prozess mitzuwirken.