Kündigungen beim Personalabbau seien nach Angaben der Diözese Rottenburg-Stuttgart ausgeschlossen.
Die Diözese Rottenburg-Stuttgart startet mit Reduzierungsvorgaben einen Organisationsentwicklungsprozess zur Neustrukturierung der diözesanen Verwaltung.
Darüber haben Bischof Klaus Krämer und Generalvikar Clemens Stroppel die Mitarbeiter der bischöflichen Verwaltung im Rahmen einer turnusmäßig stattfindenden Mitarbeiterversammlung, auf Einladung der Mitarbeitervertretung der diözesanen Kurie, informiert.
Eingebettet ist der Organisationsentwicklungsprozess für die Verwaltung in den diözesanen Entwicklungsprozess „Kirche der Zukunft“, der auf der Diözesanratssitzung Ende März im Kloster Schöntal mit der Arbeit an einem neuen Leitbild für die Diözese gestartet ist.
Angesichts großer Herausforderungen wie dem Mitgliederverlust, sinkender Kirchensteuereinnahmen und dem Rückgang des pastoralen Personals müsse geprüft werden, wie der Weg der Diözese in die Zukunft aussehen kann, sagte Bischof Krämer und unterstrich: „Wir müssen das Bestehende unter die Lupe nehmen. Dies gilt für alle Ebenen der Diözese. Neben den pastoralen Strukturen, die größer und schlanker werden müssen, sollen unter anderem auch die Verwaltungsstrukturen der Diözese auf den Prüfstand gestellt werden.“
Bischof präsentiert Entwurf
Der Bischof präsentierte den Mitarbeitenden einen Entwurf der Prozessarchitektur und skizzierte den Ablauf des diözesanen Entwicklungsprozesses. Dabei ist vorgesehen, dass die einzelnen Teilprozesse leicht zeitversetzt zueinander ablaufen. Bereits während der Sedisvakanz im vergangenen Jahr war das Projekt „Räume für eine Zukunft der Kirche“ gestartet, dessen Ziel es ist, die beheizten nichtsakralen Gebäudeflächen der Kirchengemeinden um 30 Prozent zu reduzieren und parallel dazu neue auf die Bedürfnisse der Menschen ausgerichtete Nutzungskonzepte und pastorale Schwerpunkte für die verbleibenden Gebäude zu suchen. Seit Ende März läuft daneben der Teilprozess, der sich mit pastoralen Grundsatzfragen beschäftigt. Der Startschuss für die Umsetzung der Organisationsentwicklung der bischöflichen Verwaltung, bei der die Personal- und Organisationsstruktur im Fokus stehen sollen, ist für Anfang 2026 vorgesehen.
„Der letzte Organisationsentwicklungsprozess ist über 20 Jahre her. In diesem Strukturen arbeiten wir seitdem. Deswegen müssen wir schauen, ob diese heute noch aktuell sind“, so Krämer. Zwar sei man in der Vergangenheit schon an die Lösung einzelner Probleme gegangen. „Jetzt müssen wir aber alles zusammendenken, denn es geht nicht nur um Einsparungen und Reduktion, sondern auch um Effizienz und Innovation, damit wir als Kirche zukunftsfähig bleiben“, sagte Krämer.
Keine betriebsbedingten Kündigungen
„Die nötige Reduzierung sieht ein Einsparziel in Höhe von insgesamt zehn Prozent der Personalkosten bis Ende 2030 vor, die nachhaltig ab dem Doppelhaushalt 2027/2028 wirksam werden sollen“, so Generalvikar Clemens Stroppel. Der Generalvikar betonte, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen bei den Mitarbeitenden der Diözese geben werde. „Aufgrund der Altersstruktur in der Verwaltung können wir die notwendige Reduzierung der Planstellen durch Nichtbesetzung freiwerdender Stellen bei Ruhestand oder Pensionierung umsetzen“, so Stroppel.
Der Generalvikar betonte, dass keine Reduzierung bei den Stellen für das pastorale Personal in den Kirchengemeinden und in der Kategorialseelsorge vorgesehen sei. Ebenso ausgeschlossen seien Einsparungen im Bereich der Ausbildung des pastoralen Personals und der Berufungspastoral.