Diese Sensoren sind ein entscheidender Baustein bei der Digitalisierung des Überseehafens in Bremerhaven. Das Vorhaben wird vom Bundesverkehrsministerium gefördert.
Vom Schwarzwald in den hohen Norden – knapp 60 Radarsensoren des Messtechnikherstellers Vega kommen künftig im Überseehafen in Bremerhaven zum Einsatz. Sie sind wichtiger Teil eines weltweit einzigartigen Projekts.
Wenn die Ozeanriesen an einem der größten Containerhäfen Europas anlegen, ist Millimeterarbeit und Fingerspitzengefühl gefragt. Denn trifft das Schiff zu schnell oder im falschen Winkel auf die Kaimauer, kann es zu erheblichen Schäden kommen. Das wollen weder Hafenbetreiber noch die Reedereien.
Abhilfe schaffen soll ein innovatives Schiffsanlegemesssystem – kurz SAMS -, das nach erfolgreicher Testphase seit Juni in Bremerhaven installiert wird. 58 Radarsensoren von Vega messen dort künftig den Abstand zwischen Kaimauer und Schiff und unterstützen so Anlegemanöver digital.
Sanftes Anlegen
Denn auf Grundlage der Messwerte lässt sich berechnen, wie schnell und in welchem Winkel der Containerriese die Kaimauer ansteuert. Die Schiffscrew hat also ausreichend Zeit, um zu reagieren und für ein möglichst sanftes Anlegen zu sorgen.
Der Hafenbetreiber Bremenports möchte die Digitalisierung ausbauen, auch um gegen die Konkurrenz in Rotterdam und Antwerpen bestehen zu können. Das Schiffsanlegemesssystem soll nicht nur Schäden vermeiden, sondern auch die Funktions- und Betriebssicherheit erhöhen. „Wir legen damit die Basis für mehr Nachhaltigkeit, um die Zukunft des Terminals zu sichern und erfolgreich zu machen“, erklärt Peter Kara, der das Projekt bei Bremenports betreut.
Auch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr unterstützt die Digitalisierungsbestrebungen der deutschen Häfen – und fördert das Projekt in Bremerhaven mit 1,2 Millionen Euro. „Die digitale Transformation der Häfen ist in vollem Gange. Es wird immer smarter, effizienter und sicherer gearbeitet.
Leichteres Navigieren
Dank der neuartigen Radarsensoren, die im Zuge des SAMS-Projektes in Bremerhaven Einzug halten, kann die Auslastung des Hafens optimal geplant, Hafenentgelte abgerechnet oder Schiffe leichter navigiert werden“, wird Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) in einer Pressemitteilung anlässlich der Übergabe des Förderbescheids zitiert.
Damit trägt die Messtechnik aus Schiltach dazu bei, die Kommunikation zwischen See und Land in Bremerhaven zu verbessern und die Schifffahrt so ein gutes Stück sicherer zu machen.