Landrat Sven Hinterseh (Zweiter von rechts) präsentiert gemeinsam mit den Begleitern des Projekts die Präventionsmaßnahme „@Ed und ich“. Foto: Leroy Behrens

Smartphones, Tablets und digitale Medien sind fester Bestandteil des Alltags – auch für Kinder. Doch wie gelingt ein sicherer und verantwortungsvoller Umgang? Das Präventionsprojekt „@Ed und ich“ im Schwarzwald-Baar-Kreis setzt genau hier an.

Handy, Tablet und Co. sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie erleichtern viele Aufgaben und bieten zahlreiche Vorteile.

 

Gleichzeitig stellen digitale Medien insbesondere für Kinder und ihre Eltern eine große Herausforderung dar. Um Kinder frühzeitig für einen sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu sensibilisieren, hat der Schwarzwald-Baar-Kreis gemeinsam mit der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg das Präventionsprojekt „@Ed und ich – Medienkompetenz von Kindern stärken“ ins Leben gerufen.

Das Projekt richtet sich an Grundschulkinder sowie an Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen drei und vier an Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) im Landkreis. „Es ist ein wichtiges Thema, denn jeder von uns besitzt ein Smartphone, und es liegt in unserer Verantwortung, den richtigen Umgang damit zu fördern“, erklärte Landrat Sven Hinterseh. Gemeinsam mit Harald Rettenmaier, Geschäftsführer der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg, gab er den offiziellen Startschuss für das Projekt bei einer Veranstaltung im Landratsamt. Hinterseh betonte: „Ich freue mich über diesen gelungenen Auftakt. „@Ed und ich“ zeigt auf kreative und praxisnahe Weise, wie wir Kindern Medienkompetenz vermitteln und ihnen konkrete Handlungsmöglichkeiten an die Hand geben können.

Möglichkeiten zum Handeln

„Besonders wertvoll ist, dass das Projekt nicht nur die Kinder, sondern auch Eltern und Lehrkräfte einbezieht.“ Auch Rettenmaier unterstrich die Bedeutung der frühen Begleitung von Kindern in der digitalen Welt. „Es geht nicht darum, die Mediennutzung zu verbieten, sondern darum, dass Kinder lernen, verantwortungsbewusst und reflektiert damit umzugehen“, ergänzte Klaus Kuhnt, Leiter des Kreismedienzentrums.

Projekt wird von einem breiten Netzwerk begleitet

Begleitet wird das Projekt von einem breiten Netzwerk, darunter das Kreisjugendamt und das Kreismedienzentrum des Landratsamtes Schwarzwald-Baar-Kreis, das Polizeipräsidium Konstanz, das Staatliche Schulamt Donaueschingen und die BWLV-Fachstelle Sucht.

Das Herzstück des Präventionsprojekts ist das interaktive Theaterstück „@Ed und ich“, das den Kindern spielerisch die Risiken der digitalen Welt vermitteln soll.

Bei der Premiere des Stücks, inszeniert von Theaterpädagogin und Schauspielerin Monika Wieder, verfolgten zahlreiche Lehrkräfte und Fachkräfte aus dem Bildungs- und Gesundheitsbereich gespannt die Vorstellung.

Harald Rettenmaier und Landrat Sven Hinterseh unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung. Foto: Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis

Das Theaterstück erzählt die Geschichte der achtjährigen Leonie, gespielt von Theaterpädagogin Marnie Sophie Berger. Leonie bekommt von ihrer Oma ein Tablet geschenkt und taucht zunehmend in die Welt eines Online-Märchenspiels ein. Dabei vernachlässigt und verliert sie ihren Freund Paul, leidet unter Schlafmangel, ihre Schulnoten verschlechtern sich, und sie wird gegenüber ihren Eltern zunehmend reizbar. Schließlich gibt sie sogar Geld für In-App-Käufe aus dem Konto ihrer Großmutter aus. Ein Wendepunkt tritt ein, als eine fremde Person, mit der Leonie online chattet, nach ihrer Adresse fragt. Erschrocken schaltet sie das Tablet aus und beginnt, ihr Verhalten zu hinterfragen.

Wieder betonte, dass besonders der interaktive Aspekt des Stücks wertvoll sei. Durch theaterpädagogische Nachbereitungen können die Kinder sich mit den Herausforderungen der digitalen Welt auseinandersetzen und ihr eigenes Medienverhalten reflektieren.

Das Projekt begleitet 62 Schulen in der Region

„Die Gesundheit unserer Kinder liegt uns besonders am Herzen – sowohl körperlich als auch mental. Mit diesem Projekt schaffen wir einen wichtigen Dialog über ein Thema, das immer mehr Familien betrifft“, sagt Harald Rettenmaier.

Das Projekt „@Ed und ich“ wird in den 62 Schulen der Region im Schwarzwald-Baar-Kreis fortgesetzt.