Ein Schäfer schreibt auf seinem Handy eine Textnachricht. Auch auf dem Land schreitet die Digitalisierung voran. Foto: Kästle

Die Welt ist im Umbruch. Die Digitalisierung schreitet voran, auch auf dem Land. Ein Forschungsprojekt der Hochschule Furtwangen nähert sich dem wichtigen Thema auf neue künstlerische Art.

Furtwangen - Die Hochschule Furtwangen stellt sich in einem speziellen Workshop vielen Aspekten der Digitalisierung: "Würden Sie Presseerzeugnisse lieber nur online erhalten? Was ist Ihnen lieber: Videokonferenz oder ein Austausch in Präsenz? Oder wie wäre es mit einer Videosprechstunde beim Arzt? Wie sieht es bei Ihnen überhaupt mit der Digitalisierung aus? Und was denken Ihre Mitbürger über die Zukunft des digitalen Wandels?", wird in einer entsprechenden Pressemittelung gefragt. Passend zum Thema "Digitaler Wandel" bietet die Hochschule auf der Website einen Film. Dieser hat eine besondere Vorgeschichte.

Das Forschungsprojekt "Digitaldialog 21"

Das Forschungsprojekt Digitaldialog 21 der Hochschule Furtwangen hat in den vergangenen Monaten in zwölf Kommunen im ländlichen Raum Baden-Württembergs Bürgerdialoge und Befragungen zum digitalen Wandel durchgeführt. Dabei tauschten sich Bürger zu Herausforderungen, Potenzialen und Ideen für eine gemeinsame Gestaltung des digitalen Wandels im ländlichen Raum aus. Die Ergebnisse der Bürgerdialoge wurden künstlerisch aufgearbeitet.

Unter der Leitung der Dramaturgin Dorothea Schroeder und des Projektteams der Hochschule Furtwangen schlüpften professionelle Schauspielende in die Rolle der Bürgerinnen und Bürgern und spielten einen Dialog in der fiktiven Kommune Tetzingen nach. Ablauf und Inhalt des Bürgerdialoges sowie die Figuren wurden dabei aus den Transkripten und Mitschriften der real durchgeführten Veranstaltungen gewonnen.

Teilweise wurden hier auch Zitate in das Drehbuch für den nachgestellten Bürgerdialog übernommen. Der daraus resultierende Film "Ein Schauspiel zum digitalen Wandel" dient nun nicht nur als eine neue Form von Wissenschaftskommunikation, sondern es ist auch Ziel mit dem künstlerischen Impuls einen breiten Dialog zur Digitalisierung anzuregen.

Filmpremiere ist ein Erfolg

Der Film feierte am 6. Oktober in Ulm und am 13. Oktober in Furtwangen Premiere. An beiden Orten fanden zudem Workshops statt. Projektleiter Stefan Selke von der Hochschule Furtwangen, Dramaturgin Dorothea Schroeder und die akademischen Mitarbeitenden des Forschungsprojektes Digitaldialog 21 tauschten sich im Rahmen der Premieren mit den Zuschauenden aus.

Dies sei "ein voller Erfolg", berichtet Professor Selke. "Wir freuen uns sehr, dass der Film wie beabsichtigt wertvolle Impulse geben konnte und unser künstlerischer Ansatz die Teilnehmenden zu Ideen für die Realität inspiriert hat." Eine begeisterte Zuschauerin in Furtwangen resümierte, dass trotz Omnipräsenz des Themas in der öffentlichen Debatte ihr erst durch den Film und den anschließenden Austausch die vielfältigen gesellschaftlichen Perspektiven und Ideen zur Gestaltung des digitalen Wandels bewusst wurden.