Beim Besuch des Digital Hub in Horb: Miguel Johnson, Axel Blochwitz, Michael Theurer, Peter Rosenberger, Jochen Protzer Foto: Lück

Staatssekretär Michael Theurer (FDP) im Digital Hub. Die Macher hoffen auf Hilfe, damit es auf Dauer endlich durchstarten kann. Erst kommt Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut. Dann wird der Fahrstuhl gebaut.

Das Digital Hub. Die Hoffnung für die Region in der Wirtschaftsförderung bei der Digitalisierung der kleinen und mittleren Unternehmen. Kann es jetzt endlich richtig durchstarten? Kann Theurer dabei helfen?

Jochen Protzer, Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald und damit Chef aller Digital Hubs (Nagold, Pforzheim, Horb): „Im März 22 ist die Landesförderung ausgelaufen. Wir haben bis heute keinen Förderbescheid. Ungünstig für die Hubs wie Horb, so die Mitarbeiter bei der Stange zu halten!“

Schwierige Lage

Fakt ist: Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) ist am 16. März angekündigt. Protzer: „Hoffentlich hat sie was in der Tasche!“ Er fordert von Staatssekretär Theurer aus dem Ministerium für Digitalisierung und Verkehr: „Können wir nicht länger Förderung bekommen oder Unterstützung auf Dauer?“

Theurer: „Da sehe ich – ehrlich gesagt – wenig Chancen. Weder Bund noch EU machen das. Dazu kommt, die Haushalte, die die Förderung bereitstellen, werden immer nur jährlich beschlossen!“

Theurer wieder in Region

Dazu kommt: Durch den Ukraine-Krieg sei die Bundesregierung gerade im „Troubleshooting“.

Theurer – der inzwischen von Erlangen nach Tübingen mit seiner Frau gezogen ist und im Häs auf dem Horber Rosenmontag war – will allerdings mit den Landtagskollegen sprechen, um dem Digital Hub eine Perspektive auf Dauer zu geben.

Protzer: „Ich habe die große Sorge, dass ohne ländliche Digital Hubs die Transformationsthemen nur in den Ballungszentren mit Unis von dortigen Unternehmen gemeistert werden!“

Theurer: „Das Digital Hub ist gut. Ich weiß aber auch, dass die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) derzeit zugeschüttet sind. Umso wichtiger, dass Horbs Digital Hub ihnen Hilfe anbietet! Eins ist klar: Angesichts des Fachkräftemangels wird es in Zukunft Service-Roboter im Krankenhaus Freudenstadt geben, die Medikamente austeilen. Wenn die KMUs das verpassen, könnten sie bald ganz raus sein!“

Grund genug, das Digital Hub weiter auf Kurs zu bringen. OB Peter Rosenberger: „Wir haben mit dem Technologiezentrum das Digital Hub in der Zwischenzeit getragen. Wirtschaftsförderung von Leuten, die leistungsgetrieben sind.“

Sein OB-Vorgänger Michael Theurer: „Digitalisierung kann man nicht mit Beamten fahren. Eine Digital-Behördenstruktur hat nicht die Flexibilität!“

Rathaus wird weiter in das Digital Hub investieren

Fakt ist: Das Rathaus wird weiter in das Digital Hub investieren. OB Rosenberger: „Das Geld für den Fahrstuhl ist im Haushalt. Das Bauprojekt wird dieses Jahr umgesetzt!“

Fakt ist aber: Im letzten Jahr haben Miguel Johnson und sein Team mit der XR-Academy richtig punkten können. Nicht nur bei Schülern, die hier Robotik und Programmieren gelernt haben. Auch bei der Wirtschaft wie Bosch-Rexroth und Homag, die ihre Studenten für KI-Projekte hergeschickt haben. Dazu über 100 Beratungen, die Begleitung von Start-Ups.

Ein großer Cybersecurity-Kongress soll den Auftakt für die zweite Runde des „Digital Hub plus“ einläuten. Hier bringt hoffentlich Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut endlich den Förderbescheid mit, damit das Team richtig loslegen kann.