Sofie Gfrörer-Frommer sagt: "Wenn eine Türe geschlossen wird, dann wird eine andere wieder geöffnet" (linkes Bild). Pfarrer Albrecht Zepf spricht das Segnungsgebet (rechtes Bild). Fotos: kw Foto: Schwarzwälder Bote

Einweihung: Katholisches Gemeindehaus strahlt Behaglichkeit und Wärme aus / Offen für alle

Mit einem Festgottesdienst, den Pfarrer Albrecht Zepf zusammen mit seinem Vorgänger Hans Schlenker zelebrierte, hat die Kirchengemeinde St. Silvester Böhringen am Sonntag die Einweihung des neuen Gemeindehauses gefeiert.

Dietingen-Böhringen (kw). Im Anschluss an die von Musikverein und Kirchenchor umrahmte Messe erfolgte die Segnung und offizielle Eröffnung der neuen Räumlichkeiten.

Wenn das für das neue Böhringer katholische Gemeindehaus kein gutes Omen ist: Als die Prozession von der Hauptstraße zum neu geschaffenen Treffpunkt in der Ortsmitte einbog – die Musiker spielten den Choral "Ein Haus voll Glorie schauet" –, lichteten sich die grauen Wolken, die Sonne kam auf und strahlte.

Pfarrer Zepf ("Kommt alle rein, es ist heute wie in einem Schülerbus") blickte in das gefüllte Haus – und vor allem in viele leuchtende Augen. Nach sieben Monaten Bauzeit war das Ziel erreicht.

"Wenn eine Türe geschlossen wird, dann wird eine andere wieder geöffnet." Diese symbolträchtige Aussage stellte die stellvertretende Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Sofie Gfrörer-Frommer, nicht ohne Grund ihren Begrüßungsworten voran. Das neue Gemeindehaus in der Böhringer Ortsmitte öffnete nach der Segnung durch Pfarrer Albrecht Zepf für die Öffentlichkeit erstmals die Pforten. Das frühere Gemeindehaus der katholischen Kirchengemeinde im Mühlweg gegenüber dem Friedhof gehört nunmehr der Vergangenheit an.

Leben in neuen Räumen

Viele Besucher wollten an diesem Tag den neuen Treffpunkt in der Ortsmitte sehen. Mit viel Licht sind die hellen Räume durchflutet. Das helle Holz strahlt Behaglichkeit und Wärme aus, die zweckbetonte, funktionelle Bauweise steht im Mittelpunkt. Vor der Türe des neuen Gebäudes richtet sich der Blick direkt auf den Eingangsbereich der St.-Silvester-Kirche. Für jeden ersichtlich: Kirche und Gemeindetreffpunkt bilden nunmehr eine Einheit.

"Wir sind stolz auf das Geschaffene", verkündete die Vertreterin des Kirchengemeinderats voller Freude und Dankbarkeit. Sie zählte noch einmal die Gründe für diesen Schritt auf und ließ keine Zweifel offen, dass die Entscheidung die richtige gewesen sei.

Diese Meinung kam ebenfalls in der von Marlies Hirt (Kirchengemeinderat Dietingen) gelesenen Fürbitte im Festgottesdienst zum Ausdruck. Darin war der Wunsch nach ebensolchen Veränderungen in Dietingen heraus zu hören.

Zwar stünden im Außenbereich, so Gfrörer-Frommer, noch Arbeiten an, doch könne das neue Haus jetzt schon genutzt werden. Und darauf freuten sich alle Verantwortlichen. Kinder sprachen in weiteren Fürbitten beispielhaft an, wie die neuen Räume mit Leben gefüllt werden könnten. Die stellvertretende Vorsitzende betonte ausdrücklich: "Das neue Gemeindehaus steht allen offen." Das Angebot richtete sich wohl auch an diejenigen Gemeindemitglieder, die gegen den Bau des neuen Gemeindehauses waren und es auch noch sind. Er hoffe, so sagte Bürgermeister Frank Scholz, dass die Freude über das neue Gebäude ("Es hat eine neue Formensprache") größer sei als die Wehmut über die Schließung des früheren Gemeindehauses, die er auch nachvollziehen könne.

Vor 179 Jahren

Der Schultes blickte zurück in die Historie und schlug einen Bogen zu einem markanten Ereignis. Der Beschluss aus dem Jahr 1840, eine neue Kirche an einem anderen Standort zu bauen, sei ein sehr mutiger gewesen, bemerkte Scholz.

Vor 179 Jahren habe sich die örtliche katholische Kirchengemeinde auf einen neuen Weg gemacht und Gespür für die Anforderungen an die Zukunft bewiesen. Mit der damaligen Entscheidung habe sich eine neue Ortsmitte definiert. Und diese werde mit dem neuen Treffpunkt, zusammen mit der bürgerlichen Gemeinde als Partner hinsichtlich der restlichen Fläche, weiter aufgewertet. Wie Gfrörer-Frommer kam der Bürgermeister zu dem Schluss: "Die Kirchengemeinde hat sich für die Zukunft aufgestellt."

Von einem Treffpunkt für gute Begegnungen in allen Facetten sprach Ortsvorsteherin Martina Stier. Das Haus sei sehr schön geworden, schwärmte sie. Stier erinnerte daran, dass "man nicht gut miteinander umgegangen ist, und zwar von allen Seiten". Ihr sehnlichster Wunsch: Alle sollten wieder aufeinander zugehen und zusammenfinden. Ähnlich hörte es sich im Schlusssatz von Gfrörer-Frommer an: "Mögen Freude und Frieden in diesem Haus herrschen", wünschte sie sich.

Kirchengemeinderatsmitglied Michaela Karle dankte der stellvertretenden Vorsitzenden für ihren enormen Einsatz beim Bau mit einem Blumenstrauß. Peter Koczor vom Rottweiler Planungsbüro "ktl" dankte für die gute Zusammenarbeit mit einer Spende an die Kirchengemeinde und wünschte dem Bauherrn ein allseits volles Haus sowie Zufriedenheit mit dem Bauwerk.

Danach stieß man auf dieses an. Zur Mittagzeit wurde Suppe serviert. Auch am Nachmittag bei Kaffee und Kuchen erwies sich die neue Küche bei vielen Gästen als voll funktionstüchtig.