Philipp Ettwein (links) wird nach 13 Jahren Dienst in der Irslinger Abteilung von Kommandant Siegfried Bihl verabschiedet. Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Irslinger Abteilung muss Verluste verkraften / Guter Ausbildungsstand / Heute Weichenstellung für Fasnet

Dietingen-Irslingen (theo). Der Personalstand sinkt, der Grad der Ausbildung steigt: Dieses Fazit lässt sich nach dem Bericht des Abteilungskommandanten Siegfried Bihl bei der Jahresversammlung der Irslinger Feuerwehr ziehen.

Ausgeschieden sind Bihls designierter Nachfolger Christian Weber und Philipp Ettwein. Aus beruflichen Gründen (Tennenbronn) zieht sich Weber aus der Feuerwehr Irslingen zurück, ganz geht er noch nicht. Er ist für ein Jahr beurlaubt und erhält daher erst einmal ein Dankeschön für seine "bisher geleistete sehr, sehr gute Arbeit".

Ettwein quittiert hingegen nach 13 Jahren den Feuerwehrdienst und wird mit einem Präsent und anerkennenden Worten ob seiner Leistung verabschiedet. Vielseitig interessiert, wie er ist, will er sich nun vor allem der Musik widmen.

Siegfried Bihl, der vor einem Jahr angekündigt hat, er wolle nach 25 Kommandantenjahren 2021 kürzer treten, darf sich somit neuen alten Herausforderungen stellen, falls in zwei Jahren kein Nachfolger in den Startlöchern steht. Er, Bihl, habe sich gefreut, nach so vielen Jahren Verantwortung abzugeben. Auch damit ein neuer Mann frischen Wind hineinbringe.

Falls er dennoch nach 2021 weitermachen müsse, wolle er sich auf den reinen Feuerwehrdienst konzentrieren. Das Organisieren von Festivitäten und gesellschaftlichen Ereignissen wolle er abgeben. In dieser Beziehung dient ihm das Feuerwehrwesen in Bayern als Vorbild.

Nach diesen zwei Verlusten zählt die Abteilung Irslingen noch 18 Mann inklusive einer Frau. Mit Blick auf 1997, als es noch 28 Mann waren, heißt die Aufgabe, so Bihl, Nachwuchs zu suchen. Immerhin: Die Abteilung sei nicht unterbesetzt. Als Richtzahl gelte der dreifache Wert einer MLF-Besatzung, die sechs Mann betrage. Und mit Blick auf Bihls Tätigkeit als Ausbilder in Oberndorf eröffnet seine Beobachtung, junge Feuerwehrfrauen seien mental belastbarer als junge Kerle, neue Rekrutierungsfelder.

Siegfried Bihl merkt außerdem an, dass sich jeder einzelne mehr einbringen müsse, um oben genannte Lücken zu schließen. Und er weist auf den guten Ausbildungsstand hin. Hinzugekommen sind im vergangenen Jahr beim Kreisfeuerwehrtag in Dunningen ein Leistungsabzeichen in Bronze (Stefan Hezel) und eines in Silber (Johannes Kammerer).

Generell war 2018 ein sehr ruhiges, was Einsätze betrifft; zwei werden genannt. Außerdem erwähnenswert sind die Winterwanderung von Ratshausen nach Täbingen, die Aktivitäten der Wehr beim G4-Treffen in Irslingen, die Übergabe des Hochwasseranhängers Ende Juli (hier haben sich Christoph und Christian Weber verdient gemacht), die Teilnahme am Towerrun in Rottweil, als das Gesamtteam mit einem Bild des Ende August plötzlich verstorbenen Böhringer Feuerwehrkameraden Tobias Weißer und einer Kerze in respektabler Zeit ins Ziel kam, und das "sehr gute Ergebnis" der Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge.

Beim Ausblick auf das laufende Jahr nennt der Abteilungskommandant zuerst das Treffen am heutigen Montag. Hier sollen – nach der 2018er-Pause – Inspirationen für einen Auftritt bei der Fasnet gesammelt werden. Außerdem stehen 2019 an: die Hockete am 1. Mai, die Hauptübung der Gesamtwehr am 18. Mai am Kindergarten in Dietingen und ein möglicher Umbau der Küchenzeile in der Feuerwache.

Die detaillierten Berichte von Schriftführer Roland Zapatka und Kassier Jürgen Graf vertiefen bisherige Ausführungen. Letzterer erhält eine Bestätigung seiner Arbeit de luxe von den Kassenprüfern Hubert Beiter und Gabriel Kammerer, und das gesamte Vorstandsteam wird nach der Ansprache von Ortsvorsteher Klaus Häsler einstimmig entlastet.

Erwähnenswert sind außerdem Worte des Dankes von Dietingens Gesamtkommandant Dominik Weißer sowie der lückenlose Probenbesuch (14) von Lukas Prentel und Abteilungskommandant Siegfried Bihl.