Robin Herrmann weiß, was er will und was ihm gefällt. Seine Songs sollen die Menge zum Toben bringen. Foto: Herrmann

Robin Herrmann aus Dietingen veröffentlicht seine Musik bei großen Streamingdiensten. "Musik muss faszinieren".

"Wenn ich eines Tages ein Konzert gebe, sollen die Menschen richtig ausrasten". Robin Herrmann weiß noch nicht, wohin es ihn eines Tages verschlägt. Alles, was er weiß, ist: Er will richtig gute Musik machen. Den Grundstein hat er bereits gelegt.

Dietingen. Robin Herrmann ist einer, der im Moment lebt. Einer, der das Gefühl liebt, einen Song im Kopf zu spüren und sich dazu bewegen zu müssen. "Musik muss berühren und faszinieren." So ein Gefühl hatte er beispielsweise bei einem Festival, als Rapper "RIN" auftrat.

Musik, die einen alles vergessen lässt

Der Dietinger mag vor allem Trap, ein Subgenre des Hip-Hop, das sich meist tiefer Bassdrums bedient. "Wenn ich ein Lied höre und dann alles vergesse und einfach nur rumhüpfe, dann ist es ein guter Song", sagt der 20-Jährige.

Seine eigenen Lieder bezeichnet er nicht als Rap, eher als eine Mischung aus Pop und Hip-Hop. Begonnen hat alles in der siebten Klasse mit einem Freund in Rottweil und der App "GarageBand".

Damit komponierte er seine ersten Beats und Lieder. "Die waren anfangs richtig schlecht", erinnert sich der Nachwuchs-Musiker. Mäßige Qualität, unausgereifte Texte – die Songs waren einfach noch nicht rund.

Doch Robin Herrmann arbeitete weiter, lernte dazu, wurde besser. 2018 stieg er auf ein Profi-Beat-Programm um und begann, seine Songs aufzunehmen – erst per Handy, später legte er sich ein eigenes Homestudio mit Profi-Equipment zu. Das war vor gut zwei Jahren.

Erster Song über 2000 mal gestreamt

Etwa zur gleichen Zeit veröffentlichte er sein erstes Lied auf Spotify, einen Musikstreamingdienst: "Traum und Zeit". "In einem Jahr wurde der Song 2000 Mal gestreamt. Das waren vor allem Freunde von mir."

Doch um Erfolg ging es dem jungen Musiker nie wirklich. "Mein Ziel im Leben ist, glücklich zu sein. Ich habe nur ein Leben und will Verschiedenes ausprobieren", erzählt er. Robin Herrmann schmiedet keine Pläne für die Zukunft. Er sucht immer noch nach dem, was ihn wirklich erfüllt.

Mit seinem Studium der audiovisuellen Medien hat er das ein Stück weit geschafft. Den richtigen Beruf für sich hat er noch nicht gefunden. "Aktuell wäre es ein Traum, von der Musik leben zu können, weil es die einzige Sache ist, die ich stundenlang tun kann", sagt er.

Trotzdem macht sich der Dietinger keinen Druck. Er lässt die Dinge auf sich zukommen. Das spürt man auch in seiner Musik. Die Texte in seinen Liedern sind nicht bis ins kleinste Detail ausgetüftelt. Er benutzt die Worte, die ihm in diesem Moment in den Sinn kommen.

"Addicted to Die" ist seine aktuelle Single

"Bei mir kommt zuerst die Melodie und dann der Text." Da geht es um Schicksalsschläge, aber auch um ganz alltägliche Dinge, die dem 20-Jährigen auffallen. "Ich mache auf jeden Fall kein Mainstream-Ding und singe darüber, wie viel Geld ich habe. Als Student hat man nämlich ohnehin keins", sagt er lachend. "Asoziale Texte" mit Beleidigungen sind auch nicht sein Ding. Der Dietinger versucht, ein möglichst breites Spektrum anzusprechen. "Meine Musik können auch Menschen über 60 hören."

2020 ist er unter seinem Musikernamen "STROB" richtig durchgestartet. Vorher hatte er sich eine kleine Auszeit gegönnt. Während dieser hat Herrmann Songs vorbereitet und Musikvideos gedreht. Der erste mit Namen "Benz da" kam im Februar raus. "Da hatte ich plötzlich 155 000 Streams", sagt der Musiker begeistert. Ein verrücktes Gefühl, wenn so viele Menschen seine Musik hören, gibt er zu.

Einen Monat später folgte sein Lied "Last Time". Mit "Addicted to Die" hat er im Mai gleich den nächsten Song hinterhergeschoben. Mittlerweile wird er monatlich von 20 000 Menschen gehört. "Das war wirklich eine krasse Steigerung und total unerwartet", meint der sympathische 20-Jährige. Dabei hatte er einige Hürden zu überwinden.

Um bei Spotify gelistet zu werden, musste er erst einmal Teil eines Labels werden. "Bei einem habe ich mich fünf Mal vergeblich beworben. Erst beim sechsten Mal hat es geklappt. Das ist jetzt ein bisschen, als hätte ich einen eigenen Manager. Ich werde da optimal unterstützt", sagt der Dietinger.

Die richtige Musik fürs Konzert

Momentan arbeitet er am Musikvideo für seinen nächsten Song, der im Juli veröffentlicht werden soll. Parallel will er sich an Liedern versuchen, zu denen auch im Club getanzt werden kann. "Nichts ist schlimmer als ein Konzert, bei dem die Leute nur rumstehen", meint er.

Wer den Musiker mal live hören und sehen will, der muss sich noch ein wenig gedulden. Seinen ersten Auftritt hat er für den Sommer 2021 vorgesehen.

Still wird es deshalb um den fleißigen 20-Jährigen keinesfalls. Er bastelt weiter an Songs und Musikvideos. Und eines ist sicher: Von "STROB" wird man künftig noch einiges hören.

Weitere Informationen: Instagram: @strobboy Youtube und Spotify: STROB