Einen informativen und kurzweiligen Abend erlebten Gößlinger Bürger mit Frank Scholz. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder Bote

Informationen: Meinungsaustausch in der "Krone" mit Bürgermeister / Beidseitige Verschwenkung 2020

Dietingens Bürgermeister Frank Scholz lud ein – und Gößlinger Bürger kamen in die "Krone" zu einer Info-Veranstaltung. Das Engagement im kleinsten Dietinger Ortsteil ist vorbildlich. Ein Ortschaftsrat wäre das Sahnehäubchen.

Dietingen-Gößlingen. Die spontane Einladung von Bürgermeister Frank Scholz zeigte große Wirkung. Das Gasthaus Krone in Gößlingen war bis auf wenige Plätze besetzt. Und die Bürger wurden nicht enttäuscht. Scholz gelang ein kurzweiliger und interessanter Abend, den die Anwesenden in entspannter, freundlicher Atmosphäre zum regen Meinungsaustausch nutzten.

Freilich wäre der Bürgermeister auch häufiger willkommen. Zuletzt lud Scholz vor der Bürgermeisterwahl zum Gespräch, erwähnte ein Bürger. Also vor zweieinhalb Jahren. Gerade Gößlingen braucht die Nähe zur Verwaltungsspitze. Als einziger Ortsteil fehlt in Gößlingen ein Ortschaftsrat. Ihn so kurz vor den Kommunalwahlen im Mai auf die Beine zu stellen, sei zu spät, erwiderte Scholz auf Nachfrage der Bürger.

Allerdings müssen die Gößlinger für eine Gründung nicht bis zur nächsten Kommunalwahl 2024 warten. Ein Ortsgremium kann jederzeit ins Leben gerufen werden. Auch mit nur vier Sitzen. Scholz verneinte dies. Aber der Dietinger Gemeinderat könnte die Hauptsatzung der Gemeinde entsprechend anpassen.

Die Gößlinger am kommunalpolitischen Austausch zu beteiligen, scheint Scholz aber eine Herzensangelegenheit. "Wir brauchen den Sachverstand aus allen Ortsteilen."

Im Gemeinderat steht den Gößlingern aufgrund der niedrigen Einwohnerzahl ein Platz zu. Wünschenswert wären aber zwei, so die Gößlinger. Mit zwei, so zeigten sich die Bürger sicher, würden sich Kandidaten finden. Da zwei aufgrund der Einwohnerzahl nicht machbar seien, wäre das Rotenzimmern Modell denkbar, wurde mit Feuereifer diskutiert.

Für Rotenzimmern sitzt neben einem Gemeinderat Ortsvorsteher Frank Weißhaupt mit am Tisch. Auch wenn er selbst kein Stimmrecht hat, konnte er die Diskussion schon oft bereichern.

Scholz unterstützte diesen Vorschlag und begab sich sofort auf Kandidatensuche. Auf einem Zettel sollten die Bürger notieren, welche Bürger sie für geeignet halten. Diejenigen mit einem hohen Stimmenanteil wolle er in den kommenden Wochen persönlich ansprechen. Wobei ihm bewusst sei, so Scholz, dass im Ort bereits viel ehrenamtliche Arbeit geleistet werde. Allein die Feuerwehr habe, prozentual zur Einwohnerzahl betrachtet, den größten Mitgliederanteil in Dietingen. "Ein tolles Zeichen der Dorfgemeinschaft."

Vorbereitet war Scholz zu den laufenden und anstehenden Maßnahmen im Ort. Er informierte über den Fußweg bei der Kirche, der im Zuge der Sanierung der Friedhofsmauer ertüchtigt werde, über das Dach der Schwarzenbachhalle, die aufgrund von fehlerhaften Ziegeln neu eingedeckt werden musste (wir berichteten) und ausführlich über die Entwicklung zu einer verkehrsberuhigten Ortsdurchfahrt (auch darüber haben wir berichtet).

Nach den Erfahrungen mit der nur einseitigen Verschwenkung am Ortsausgang Richtung Zimmern unter der Burg soll die Maßnahme beim anderen Ortsausgang, Richtung Irslingen, nun die erwünschte ausbremsende Wirkung zeigen. Auf Höhe der Schwarzenbachhalle soll eine beidseitige Verschwenkung installiert werden. Da das Ortschild nach außen versetzt werde, verlängere sich die Ortsdurchfahrt um etwa 100 Meter. Damit einher gehe auch eine frühzeitigere Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern. Geplant sei die Maßnahme für 2020.