Klaus Weisser und Martin Bantle erhalten die meisten Stimmen / Dietingen-Ort mit einem weiteren Sitz im Gemeinderat

Dietingen (apf). Auf fünf neue Gesichter und einen alten Bekannten darf sich der Dietinger Gemeinderat freuen. Und eine Besonderheit des Wahlrechts greift.Im folgendem seien einige Schlaglichter der Kommunalwahl genannt. Neue Ratsmitglieder sind Bettina Baur, Ferdinand Graf von Bissingen und Bernd Kirholzer (alle aus Dietingen-Ort) von der neuen Liste "Gemeinsam mit Weitblick" sowie Alexander Ettwein (Dietingen-Ort) und Hildegard Flaig (Böhringen) von der altbekannten "Wählervereingung". Nach einer zehnjährigen Vakanz gehört außerdem Gerhard Held (Böhringen) dem Gemeinderat wieder an. Kirholzer hat ein Ausgleichsmandat erhalten. Dies hängt mit dem Verhältnis der Stimmen beider Listen zusammen; für die "Wählervereinigung" wurden 13 399 Stimmen gezählt, für "Gemeinsam mit Weitblick", die nur in Dietingen-Ort kandidiert hat, 4280 Stimmen.

Somit gibt es in der neuen Ratsrunde wieder 13 Gemeinderäte, obwohl Kandidaten aus Gößlingen Fehlanzeige waren. Damit ist – bis auf den Gößlinger Sitz – eine Empfehlung der Kommunalaufsicht (sechs Sitze für Dietingen-Ort) doch noch über Umwege für fünf Jahre umgesetzt worden. Und auf die neuen Gemeinderäte kommt somit die Verpflichtung zu, die Gesamtgemeinde, speziell Gößlingen, noch einen Tick intensiver im Blick zu behalten.

Neu ist auch die Reihenfolge der Gemeinderäte mit den meisten Stimmen. Statt traditionell Gerhard Schneider besetzen dieses Mal Klaus Weisser (Böhringen) und Martin Bantle (Irslingen) die ersten zwei Plätze. Hinter Schneider folgt Neuling Bettina Baur (Dietingen).

Vier Ortschaftsräte – vier Geschichten

Spannend wie selten waren außerdem die Wahlen zu den Ortschaftsräten. Zwar gibt es keinen mehr in Gößlingen – er hat sich ja für eine Selbstauflösung stark gemacht, die der Gemeinderat akzeptiert hat –, doch die anderen vier sorgten, jeder auf seine Art, für Gesprächsstoff.

In Dietingen-Ort ziehen je vier Räte von der "Wählervereinigung" und der neuen Liste "Gemeinsam mit Weitblick" ein. Dies hat immerhin dem Ortschaftsrat Jörg Schittenhelm den Platz gekostet. Neuling Alexander Ettwein (564) schloss mit der zweitbesten Stimmenzahl hinter Gerhard Schneider (591) innerhalb der "Wählervereingung" ab. Stimmenkönigin ist Bettina Baur (705) geworden, Stimmenkönig Ferdinand Graf von Bissingen (675), beide von "Gemeinsam mit Weitblick".

In Irslingen traten in einer Liste sieben Kandidaten für acht Ratssitze an. Den achten Platz im Ortschaftsrat hat jetzt Christoph Hezel inne. Er erhielt von den Bürgern, die die Wähler dazu schreiben durften und dazu geschrieben haben, die meisten Stimmen (neun), knapp gefolgt von Siegfried Bihl (sieben).

In Böhringen ist, ähnlich wie in Dietingen, ein Gleichstand beider Listen erfolgt (vier zu vier). Bei den "Freie Wähler" erhielt Ortsvorsteher Klaus Weisser die höchste Stimmenzahl (445), gefolgt von Harald Breusch (309). Bei der neuen Liste "Unser Dorf – unsere Zukunft" liegt Tobias Weißer (294) vor dem ehemaligen Ortsvorsteher Edgar Kramer (281), der vor fünf Jahren nicht mehr kandidiert hatte. Die Ortschaftsräte Gerhard Held und Tanja Hack-Digiser sind für die folgenden fünf Jahre Ersatz.

Und in Rotenzimmern? Hier geschah etwas Besonderes. Hinter Andreas Herter und Siegfried Seemann (beide "Freie Liste") standen auf der Liste mit dem Endergebnis jeweils die Zahl 87 und hinter Michael Bilger und Thorsten Schneider (beide "Wählervereinigung") jeweils die Zahl 76. Während einerseits Herter und Seemann als Nummer zwei und drei ihrer Liste in den Ortschaftsrat einziehen, erhielt andererseits lediglich Bilger als Nummer drei das Eintrittsbillett, Schneider als Nummer vier nicht. Als Grund nennt die Verwaltung einen Passus, der besage, dass bei Stimmengleichheit der Kandidat, der zuerst in der Liste genannt werde, gewählt sei. Die "Wählervereinigung" hat sich alphabetisch gruppiert, und da kommt Bilger eben vor Ortschaftsrat Schneider. Ihm ist es sicher ein schwacher Trost, dass mit Ingo Schatz ("Freie Liste") ein weiterer Ortschaftsrat auf der Ersatzbank gelandet ist.