Die Bezirkskommission lernt Irslingen von nahezu allen Seiten kennen (hier ist lediglich Platz für eine kleine Auswahl): bei der Fahrt im Planwagen (oberes Bild), im Café Amaryllis/Der Blumenladen dank Christoph Hezel (Mitte, linkes Bild), auf der neugestalteten Hoffläche beim Backhäusle (Mitte, rechtes Bild), beim Halt am Dorfbrunnen in der Lehenbühlstraße (unten, linkes Bild) und in der Schule (unten, rechtes Bild). Fotos: Pfannes Foto: Schwarzwälder-Bote

Irslingen erlebt aufregende und schöne Stunden beim Bezirksentscheid für "Unser Dorf hat Zukunft"

Von Andreas Pfannes

Dietingen-Irslingen. Eigentlich kann nichts schief gehen. Seitdem sich Schwester Ursula der Sache angenommen hat, die schließlich einen ausgezeichneten Draht nach oben pflegt, gehen die Irslinger gestärkt und voller Elan in den Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" auf Bezirksebene. Zum einen zeigt sich der Wettergott gnädig und schenkt den gesamten Nachmittag über Sonne, Wärme sowie hin und wieder ein laues Lüftlein, zum anderen bekommen die unzähligen Bürger Rückenwind und zusätzliche Kraft, eine Präsentation vom Feinsten hinzulegen.

Als Grundlage dient die erfolgreiche Vorstellung des vergangenen Jahres, die mit dem Sieg im Kreisentscheid geendet hat, sowie das Zusammenspiel der Bürger, die das Wort Dorfgemeinschaft nicht nur im Mund führen, sondern auch mit Leben erfüllen und ständig daran feilen, ihre Heimat zukunftssicher zu machen. Nicht mit Geld, das gibt es schließlich kaum, sondern mit einer viel wertvolleren Ressource, mit den Menschen. Landrat Wolf-Rüdiger Michel spricht bei der Begrüßung vor etwa 160 Menschen gar von einer großartigen Gemeinschaft, die er, der Landrat, selbstverständlich kenne, von der aber jetzt die siebenköpfige Kommission – um Michael Würth vom Regierungspräsidium Freiburg – überzeugt werden müsse.

Ihr freundliches, offenes und aufgeschlossenes Wesen macht es den Irslingern um Ortsvorsteher Klaus Häsler einfacher, in den sechs Wertungsbereichen Leitbild und Entwicklungskonzepte, wirtschaftliche Entwicklung und Initiativen, soziale und kulturelle Aktivitäten, Baugestaltung und Bauentwicklung, Grüngestaltung und Grünentwicklung und "Das Dorf in der Landschaft" eigene Vorzüge herauszuarbeiten. Eine Rolle spielen das Bürgerengagement, Leitbilder und Planungen, kurz eine Konzeption. Als hilfreich für eine angenehme Atmosphäre erweist sich das professionelle und freundliche Verhalten der Kommissionsmitglieder, die das Auftreten von Nervosität bei den einzelnen Vorträgen mindert und Mut macht.

Start ist im Mehrzweckraum der Waidbachhalle, zu Fuß angesteuert werden zuerst innerörtliches Baugebiet Brühl, Friedhof, Kirche mit Kreuzweg, Kindergarten, Grundschule, Hoffläche des Backhauses nebst Backhaus mit seinen Leckereien. Anschließend werden mit einem Planwagen, gezogen von einer erfahrenen Kraft und einem PS-starken Motor, Café Amaryllis und Blumenladen besucht, darauf das Dorfwappen mit Dorfplatz beim Brunnen in der Lehenbühlstraße und zum guten Schluss der Zehntbrunnenwald mit Grillstelle.

Die Kommission hört kompakt vorgetragene Berichte von Regina Lino-Roeßle (Leitbild und Entwicklungskonzepte), Johannes Seeburger (Soziales und Kulturelles), Jürgen Würtenberger (Historie), Bernhard Glaser (Kirchengemeinde), Daniela Schmidberger und den Kindern vom Kindergarten – Letztere erfreuen mit einem Lied –, Rektor Manfred Göckler und den Schülern der Grundschule mit einer flotten Präsentation, Günter Bantle (Schaffenskraft der Irslinger am Beispiel Hoffläche beim Backhaus), Martin Ettwein (Bauen, Umnutzung ehemaliger Bauernhäuser sowie Verringerung der versiegelten Flächen), Helmut Metzger (Backhausinitiative), Christoph Hezel (Wirtschaftliches Netzwerk in allen Facetten), Siegfried Bihl (Grün im Dorf) und Anton Schneider (Grünflächenkonzept in der Landschaft um Irslingen).

Viel zu schnell vergeht die Zeit. Doch das Vorgenommene und Geübte gelingt. Jetzt heißt es, auf den 10. Juli zu warten. Dann wird das Ergebnis mitgeteilt. Drei der fünf Dörfer (Ringelbach, Heimbach, Britzingen und Wieden) können auf die Teilnahme am Landeswettbewerb im September hoffen; außerdem winken Bronzemedaillen und Sonderpreise. So oder so: Auf das Geleistete kann die Dorfgemeinschaft stolz sein. Diese Botschaft wird vernommen. Wird es mehr, spricht gar der ein oder andere von einer Wallfahrt, die er unternehmen will. Wie gesagt, Schwester Ursulas Wirken trägt in jeder Beziehung Früchte.