Nach der vollständigen Renovierung könnte das Irslinger Backhaus bei der Seniorenarbeit im Ort als möglicher Treffpunkt für ältere Personen eine wichtige Rolle spielen. Foto: psw Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Bürgerprojekt vorgestellt / Anonyme Befragung zu Beginn / Startschuss im März 2018

Im kommenden Jahr wollen die Irslinger Kirchengemeinderäte und Ortschaftsräte gemeinsam ein Bürgerprojekt für die Senioren im Ort starten. Ortvorsteher Klaus Häsler hat die Grundidee jüngst beim adventlichen Nachmittag für die älteren Einwohner vorgestellt.

Dietingen-Irslingen (psw). "Glücklich alt werden in Irslingen, rund um die Uhr im Dorf bleiben können", so umschrieb Ortsvorsteher Klaus Häsler das Vorhaben, das den beiden Gremien sehr am Herzen liege. Er erinnerte: "Vor einigen Jahren beim Wettbewerb haben wir uns vorwiegend für die jüngere Bevölkerung stark gemacht." Nun gelte es, verstärkt im Seniorenbereich tätig zu werden. "Wir wollen erreichen, dass die älteren Bürger so lange wie irgend möglich im Ort bleiben können", gab er als Ziel aus.

Die Mandatsträger der Kirchengemeinde und der bürgerlichen Gemeinde nehmen für den Aufbau der Nachbarschaftshilfe externe Hilfe und Beratung in Anspruch. Sie werden, so war zu hören, bei ihrem Projekt vom Diplomsoziologen Peter Beck unterstützt. Dieser ist bei der "Vinzenz von Paul gGmbH Soziale Dienste und Einrichtungen" angestellt und hat als Regionalleiter schon an Zukunftskonzepten vieler Gemeinden in Süddeutschland mitgewirkt. Er soll sogenannte Bürgertische moderieren.

Diese befassen sich mit dem Wohnen und Leben im Alter, dem Gestalten der Zukunft miteinander und dem bürgerschaftlichen Engagement im Netzwerk. Laut Häsler zählen zu den konkreten Themen: Organisation der Dienste, Einrichtung einer Tagesbetreuungsgruppe, Aufbau und Stärkung sozialer Netzwerke, allgemeine Fachberatung und Schaffung neuer Wohnformen für Bürger, die nicht mehr in den eigenen vier Wänden wohnen können. Zuerst soll mittels einer anonymen Bürgerbefragung ein Überblick über Wünsche, Sorgen und Ideen der älteren Männer und Frauen gewonnen werden. Der Starschuss ist für den Monat März vorgesehen.

Zu der Thematik passt im übrigen die vor wenigen Tagen zwischen dem Landkreis Rottweil und der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg getroffene Vereinbarung zur Förderung der Seniorenarbeit. Kommunen, die eine Stelle für einen Seniorenbeauftragten einrichten, können neben der finanziellen Förderung durch den Landkreis auch auf einen Zuschuss der AOK bauen.