Die Feuerwehr musste zum Irslinger Kindergarten aurücken. Foto: Pfannes

Durch Blitzschlag verschmorte Kabel lösen Feuer aus. Offene Flammen im Dachspitz. Kinder in Sicherheit gebracht.

Dietingen-Irslingen - Schreck in der gestrigen Mittagstunde im Kindergarten in Irslingen: Rauch im Gruppenraum, sogar offenes Feuer im Dachspitz.

Die Gesamtwehr Dietingen mit ihren fünf Abteilungen wurde alarmiert – automatisch kam zusätzlich Hilfe aus Rottweil: drei Fahrzeuge, eines mit Drehleiter, und 13 Mann. Die meisten der 35 Kinder waren bereits daheim. Fünf, die um 12.40 Uhr noch im Gebäude waren (die Gruppe mit den verlängerten Öffnungszeiten), wurden in die benachbarte Grundschule evakuiert, von den Erzieherinnen gut betreut und zeitnah von ihren Eltern abgeholt. Was war passiert?

Die Einsatzkräfte um Gesamtkommandant Dominik Weißer und Stadtbrandmeister Frank Müller räumten als Möglichkeit ein, dass ein Blitzschlag in der Nacht im benachbarten Gemeindehaus Ursache der Malaise sein könnte. Schwester Ursula hat am Morgen in ihrem Büro Probleme mit der Elektrik festgestellt, so ging zum Beispiel das Telefon nicht mehr. Gleiche Probleme betrafen den Kindergarten, hieß es.

Angeschmorte Kabel verursachen Feuer

Am gestrigen Spätnachmittag berichtete Bürgermeister Frank Scholz auf Nachfrage von dem besagten Blitzeinschlag. Der etwas zu lange Blitzableiter sei mit der Stromleitung auf dem Dach verschmolzen gewesen. Dies, obwohl vor noch nicht allzu langer Zeit eine Fachfirma die Anlage gewartet habe, stellte der Schultes fest.

Rauch in einem Gruppenraum brachte das Unheil um die Mittagszeit an den Tag. Angeschmorte Kabel verursachten, als noch Sauerstoff hinzu kam, ein Feuer.

Die Feuerwehr öffnete die Decke, ortete mit der Wärmebildkamera mehrere Glutnester und bekämpfte sie fachmännisch. Selbstverständlich wurde vorher der Gruppenraum leer geräumt und partiell die Decke abgetragen, um gezielt löschen zu können.

Wie geht es nun mit dem Kindergartenbetrieb weiter? Eine Möglichkeit, so Scholz, sei, zehn Kinder in Böhringen unterzubringen und 19 in Dietingen (Einige seien derzeit krank). Es werde aber auch als Ausweichquartier der Mehrzeckraum der Waidbachhalle geprüft. Eine Variante, die Vorzüge hätte. Die verantwortlichen Personen wollten sich am gestrigen Abend treffen und die Sachlage erörtern. Der Bürgermeister schätzt, dass es durchaus drei Monate dauern könne, bis die Schäden behoben und der Kindergarten St. Martin wieder eröffnet werden könne. Deshalb benötigen Kirchengemeinde und Gemeinde ein längeres Provisorium.

Erfreulich für den Schultes bei diesem Unglück war die große Anzahl der Feuerwehrmänner aus der Gemeinde, die um die Mittagszeit nach der Alarmierung vor Ort war (Stichwort: Tagesverfügbarkeit).

Nebenbei: Ein Baustromzähler soll aufgestellt werden, um die stromlose Zeit in den Gebäuden zu beenden.