Simon Schortz (links), der als Helfer ausgebildet wird, unterstützt seinen Chef Gerhard Hipp beim Beschlagen des Pferdes Gloria. Foto: Hils Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Betriebsbesichtigung bei Hufschmied Gerhard Hipp

Kreis Rottweil. Schüler der Klasse KoBV der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule Tuttlingen besuchten den Hufschmied Gerhard Hipp in Dietingen, der den Schüler Simon Schortz aus Aistaig zusammen mit der Arbeitsagentur und der Berufsschule in Tuttlingen zu seinem Helfer ausbildet.

Simon besucht an zwei Tagen die Berufsschule in Tuttlingen und hilft an drei Tagen Hufschmied Hipp bei Beschlagen der Pferde. Zuerst erläuterte Simon Schortz seinen Lehrern, Mitschülern und Florian Storz, Jobcoach der Lebenshilfe Rottweil, fachmännisch die unterschiedlichen Arten von Hufeisen sowie die Anatomie eines Hufes und zeigte dabei, dass er in den vergangenen beiden Jahren enorm viel gelernt habe. Ein Hufschmied sei ein Spezialist für das Ausschneiden und Beschlagen von Tierhufen mit Hufeisen oder anderen Materialien. Die Hufeisen stelle er traditionell teilweise auch noch selbst im Schmiedeprozess her und passe die Hufeisen der Form des Hufes an, so der Schüler.

Besonders interessant fanden die Gäste, dass ein Hufschmied auch therapeutisch wirkt, indem er durch das Anbringen spezieller orthopädischer Beschläge die Heilung von Gliedmaßen, Taktunreinheiten oder Lahmheiten unterstützt. Gerhard Hipp besucht zusammen mit Simon Schortz mit einer mobilen Schmiede im Auto seine Kunden. Der Meister und sein Helfer zeigten am Pferd Gloria, wie das Ausschneiden und Beschlagen vonstatten geht. Dabei erklärte Gerhard Hipp die speziellen Werkzeuge und ging auch auf die anatomischen Eigenheiten des Bewegungsapparates und sogar die Psyche der Pferde ein.

Damit das Hufeisen gut geformt und eben auf dem Huf aufliegt, erhitzte es Gerhard Hipp zusammen mit Simon, formte es in der mobilen Schmiede und legte das heiße Hufeisen auf die Hufe, um noch vorhandene Unebenheiten im Horn zu glätten und Keime im Randbereich abzutöten.