Aufreger: Schule: Böhringer Ortschaftsräte positionieren sich und wollen zusammen mit Irslinger Runde tagen
Der Ortschaftsrat Böhringen ist sich einig. Der Grund, warum Bürgermeister Frank Scholz auf eine Entscheidung zur Schulentwicklung drängt, ist sein Bestreben, den Mensaanbau in Dietingen voranzutreiben.
Dietingen-Böhringen. Argumente wie eine bessere Lehrerversorgung durch eine Zentralisierung oder auch die weitere Thesen, die der Bürgermeister nicht müde wird zu propagieren, entbehren nach ihrer Ansicht jeglicher Grundlage. Schließlich könne zum jetzigen Stand niemand die Entwicklung vorhersagen.
Zu beweisen sei hingegen der "ausgezeichnete Ruf" der Böhringer Schule, mit dem selbst die Schulleitung auf ihrer Homepage wirbt. Dort steht geschrieben: "Der Schulstandort Böhringen zeichnet sich insbesondere durch seine schön renovierten, großzügigen Räumlichkeiten und seinen weitläufigen Pausenhof aus. Es gibt unter anderem einen Wasserspielplatz und ein grünes Kassenzimmer, das in der warmen Jahreszeit rege genutzt wird. Die Schule verfügt über eine Schulküche, einen PC-Raum und einen Werkraum sowie zwei angrenzende Turnhallen."
Und weiter: "In Böhringen finden Sie kleine jahrgangsgemischte Klassen in einer familiären Lernatmosphäre. Die Räume sind so angeordnet, dass jede Klasse neben ihrem Hauptklassenzimmer einen weiteren Nebenraum besitzt, so dass Förder- und Unterstützungsangebote nebeneinander möglich sind. Der jahrgangsgemischte Unterricht Klasse 1/2 und 3/4 wird hier seit vielen Jahren erfolgreich praktiziert. Es gibt wechselnde Phasen, in denen die Schülerinnen und Schüler gemeinsam oder getrennt unterrichtet werden. Sie profitieren durch ihr unterschiedliches Können voneinander und stärken so ihre kognitiven und sozialen Fähigkeiten. Für jedes Kind Aufgaben zu entwickeln, die jeweils seinem Leistungsvermögen entsprechen, gewinnt hier besondere Bedeutung. Es werden neben dem klassischen Unterricht auch andere Unterrichtsformen, wie etwa Freiarbeit im offenen Unterricht, die Arbeit mit dem Tages- und Wochenplan und die Differenzierung nach Leistungsniveaus, praktiziert."
Zu Bedauern sei in Böhringen also nichts, fassten die Ortschaftsräte zusammen. Nur, dass versucht werde, ein anderes Bild zu vermitteln. Und dass bislang keine Möglichkeit genutzt wurde, etwa durch einen Tag der offenen Tür, das Konzept der Schulen in Dietingen, Böhringen und Irslingen den Eltern vorzustellen. So bliebe den Ortschaftsräten nichts anderes übrig, als sich auf die Suche nach einem geeigneten Konzept zu begeben.
Ergo: Solange Zahlen und Fakten nicht vorgelegt werden, könne zwar über die weitere Entwicklung diskutiert, aber nicht entschieden werden. Vielmehr sollte auch offen über den hohen Krankheitsstand der Lehrer in Dietingen nachgedacht werden dürfen: "An der Dietinger Schule stimmt etwas nicht."
Jetzt "mit der Brechstange" eine Entscheidung zu fordern, werde einen Riss durch die Gesamtgemeinde treiben, waren sich die Ratsmitglieder sicher. Die Gremien in Irslingen und Böhringen würden insgesamt etwa 1900 Bürger vertreten. Ihren Empfehlungsbeschluss abzuschmettern, könne nicht hingenommen werden.
Doch auch in der jüngsten Sitzung in Böhringen wurde kein Empfehlungsbeschluss getroffen. Der liegt bislang, nach Aussage von Ortsvorsteher Detlef Langrock, nur aus Dietingen vor. Das Dietinger Gremium hatte sich für einen Zusammenschluss der Schulen nach Dietingen ausgesprochen. Aber der Empfehlungsbeschluss aus Böhringen und Irslingen sei nur aufgeschoben und werde in einer gemeinsamen Sitzung mit dem Gremium in Irslingen, die noch vor der nächsten Gemeinderatssitzung stattfinden soll, nachgeholt, entschieden die Böhringer Räte.