Von fünf toten Fischen (hier ein Symbolbild) im Wettebach berichtet der Anglerverein Dietingen nach einer Verunreinigung des Gewässers am 7. März. Eine Information seitens der Gemeindeverwaltung unterblieb. Foto: Schwarzwälder-Bote

Verunreinigung des Wettebachs in Dietingen lässt aufmerksame Bürger aufhorchen. Biogasanlage kommt mit blauem Auge davon.

Dietingen - Relativ glimpflich verlief ein Unfall für Natur und Umwelt, als Gülle aus einer Dietinger Biogasanlage in den Wettebach geflossen ist.

Der Vorfall vom 7. März war am vergangenen Wochenende im Ort Gesprächsstoff. Befürchtet wurden größere und lang anhaltende Schäden für das Ökosystem. Auf Nachfrage beim Wasserwirtschaftsamt und beim Anglerverein Dietingen stellt sich heraus, dass diese Sorgen von beiden Seiten nicht geteilt werden. Als hilfreich hat sich erwiesen, dass am Unglückstag zeitnah Mitglieder des Vereins die Verunreinigung bemerkt hätten.

Klaus Gaiselmann, Leiter des Umweltschutzamtes, teilt auf Nachfrage mit, dass ein Absperrschieber der Biogasanlage "nicht ordnungsgemäß verschlossen" gewesen sei. Relativ schnell hätten aber die Angler den Besitzer der Anlage darauf aufmerksam gemacht. Am darauffolgenden Tag habe der Gewässerwart des Vereins den Wettebach inspiziert, am 9. März sei das Wasserwirtschaftsamt auf Hinweis der Gemeindeverwaltung tätig gewesen. Die Ortsvorsteherin war jedoch bis gestern Morgen nicht informiert gewesen.

Die Behörde am Landratsamt Rottweil habe festgestellt, so Gaiselmann, dass das Ökosystem intakt geblieben sei. Gefunden worden seien fünf tote Fische von der Eintrittsstelle bis zum Neckar, teilt Michael Merz, Gewässerwart des Dietinger Anglervereins, auf Nachfrage mit.

Der Fachmann des Vereins ist sich relativ sicher, dass der komplette Bestand nicht getötet worden sei. Sehr viele Lebewesen hätten überlebt. Auf jeden Fall seien zum Beispiel kleine Bachflohkrebse vorhanden. Den entstandenen Schaden werde der Verein mit dem Besitzer der Biogasanlage abrechnen.